Viele Investoren verlieben sich dieser Tage neu in Gold. In einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Handelskette Pro Aurum zeigten sich deutsche Privatanleger äußerst angetan von dem Edelmetall, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Die Umfrageteilnehmer sollten angeben, welcher Geldanlage-Variante sie in den kommenden drei Jahren das höchste Wert-Plus zutrauen. Gold schnitt dabei mit Abstand am besten ab: 31 Prozent der Befragten erwarten bei dem Edelmetall auf Dreijahressicht den kräftigsten Wertzuwachs.

Bei der letztjährigen Umfrage waren Aktien noch der Spitzenreiter gewesen. Nun liegen diese mit 24 Prozent der Stimmen abgeschlagen auf Rang zwei der vielversprechendsten Investments. Festgeld konnte leicht zulegen. Investmentfondsanteile haben dagegen für Privatanleger im Jahresvergleich deutlich an Attraktivität eingebüßt: Sie fielen von 16 auf zwölf Prozent. Anleihen trauen – wie schon im vergangenen Jahr – die wenigsten Umfrageteilnehmer mittelfristig den stärksten Wertzuwachs zu.

Lieber Bausparplan als Gold-Investment
Die Befragten sollten auch angeben, welche Anlageinstrumente sie derzeit besitzen. Am häufigsten nannten sie Immobilien (28 Prozent), gefolgt von Bausparverträgen oder Bausparplänen (27 Prozent) sowie Lebensversicherungen (ebenfalls 27 Prozent). Weitere 26 Prozent der Umfrageteilnehmer führen ein Tagesgeldkonto, 16 Prozent sind nach eigenen Angaben in Aktien investiert. 

Kurios: Nur etwa jeder Zehnte hat Gold oder Silber im Depot – trotz der optimistischen Prognose zum Goldpreis. Pro-Aurum-Geschäftsführer Robert Hartmann zeigt sich von diesem niedrigen Wert überrascht, schreibt die FAZ. Er weist darauf hin, dass Edelmetalle seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie beinahe lehrbuchmäßig an Wert zugelegt und damit Verluste in anderen Anlageklassen abgefedert haben. Angesichts der Umfrageergebnisse ist es gut möglich, dass nun mehr Anleger auf Gold als Krisenabsicherung setzen. Gold-ETFs verzeichneten jedenfalls im April mit 9,2 Milliarden US-Dollar Zuflüsse in Rekordhöhe. (fp)