Deutschlands Fondsindustrie hat zum Jahresende 2020 fast 3,9 Billionen Euro verwaltet – so viel wie nie zuvor. Das zeigt die aktuelle Investmentstatistik des Branchenverbands BVI. Allein im vergangenen Jahr sammelten die Anbieter hierzulande rund 127 Milliarden Euro an frischem Geld ein. Nur 2015 (193 Milliarden Euro) und 2017 (164 Mrd. Euro) hatte die Branche noch höhere Mittelzuflüsse verzeichnet.

"Der deutsche Fondsmarkt hat sich 2020 trotz der Corona-Krise sehr gut entwickelt", sagte BVI-Präsident Alexander Schindler auf der Jahrespressekonferenz des Verbands. "Die hohen Zuflüsse unterstreichen die wichtige Rolle von Fonds in der Altersvorsorge und belegen die Bedeutung des Vertriebs in turbulenten Börsenphasen."


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Der Löwenanteil der Nettomittelzuflüsse entfiel auf Spezialfonds für institutionelle Investoren. Doch auch offene Publikumsfonds hatten großen Zulauf: Sie sammelten unter dem Strich 43 Milliarden Euro ein, deutlich mehr als 2018 (22 Mrd. Euro) und 2019 (17 Mrd. Euro).

Der BVI sieht vor allem das regelmäßige Sparen privater Anleger als stabile Komponente im Neugeschäft. "Da Sparbücher keine Erträge mehr abwerfen, beobachten wir ein zunehmendes Interesse an Fondssparplänen", sagt Schindler. "Die niedrigen Zinsen schaffen also das, woran jahrelange Finanzbildung oder die Förderung der Aktienkultur gescheitert sind." Der BVI schätzt, dass es mittlerweile weit über zehn Millionen Deutsche gibt, die regelmäßig in Fondssparpläne einzahlen.

Starkes Wachstum beobachtet der Verband auch bei Nachhaltigkeitsfonds. Im vergangenen Jahr flossen ihnen netto 20,6 Milliarden Euro zu. Demnach entfällt knapp die Hälfte des Neugeschäfts von Publikumsfonds auf diese Produkte. 2017 hatte diese Quote noch bei sechs Prozent gelegen. (bm)