Immobilien-Finanzierungen sind teurer geworden, und seit der Wohnimmobilienkreditverordnung wird es insbesondere für Senioren immer schwieriger, einen Kredit für eine Anschlussfinanzierung zu bekommen. Wer also in fortgeschrittenem Alter noch seine eigenen vier Wände abbezahlt, ist möglicherweise für Alternativen dankbar.

Die meisten Kunden müssen noch Immobilienkredite abbezahlen
Der Immobilien-Teilverkaufsanbieter EV Liquid Home hat eine Kundenumfrage durchgeführt und festgestellt, dass die meisten der Teilnehmer ihr Wohneigentum noch nicht abbezahlt haben. Es liegt also nahe, dass der Erlös aus dem Verkauf eines Teils einer Immobilie unter Beibehaltung des Wohnrechts dafür verwendet wird, den laufenden Kredit abzulösen. Rund 63 Prozent der Kunden der EV Liquid Home haben das so gemacht.

Je nach Kreditkonditionen könne sich dieser Weg finanziell lohnen, insbesondere wenn die Immobilie in den Jahren der Niedrigzinsen eine nennenswerte Wertsteigerung erfahren hat, resümiert EV Liquid Home das Umfrageergebnis. Denn gerade bei älteren Menschen könne es sein, dass die Bank von ihnen einen Kapitaldienst erwartet, der den Betrag, den sie als Nutzungsentgelt an den Teilkäufer zahlen müssen, übersteigt. Ein Nutzungsentgelt müssen die Verkäufer eines Teils ihrer Immobilie dafür entrichten, dass sie den verkauften Teil auch weiterhin uneingeschränkt nutzen dürfen. Bei EV Liquid Home sind das zum Beispiel derzeit 4,95 Prozent des erhaltenen Teilverkaufserlöses pro Jahr.

Kreditkonditionen versus Nutzungsentgelt
Insofern kommt es nicht allein auf die Kreditkonditionen an, es kommt auch auf die Höhe des Nutzungsentgelts an. Können sich Senioren eine Anschlussfinanzierung nicht mehr leisten, kann eine Kaufpreiszahlung für einen Teil der eigenen Immobilie die rettende Idee sein. Sie wird auf einen Schlag ausgezahlt und versetzt sie in die Lage, die alten Schulden loszuwerden.

Allerdings müssen sie sich darüber im Klaren sein, dass sie mit dem Teilverkauf die Verpflichtung zur Entrichtung des Nutzungsentgelts eingehen. Nachdem sich das an der Höhe des erzielten Erlöses bemisst, ist der – um bei dem genannten Beispiel von jährlich 4,95 Prozent zu bleiben – nach etwas mehr als 20 Jahren aufgezehrt. Wird der Verkaufserlös genutzt, Grundschulden zu tilgen, was ja der Großteil der Kunden von EV Liquid Home tut, entsprechend früher. (tw)