Das Interesse an Nebenwerten nimmt stark zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Axa Investment Managers (Axa IM) in Auftrag gegebene Umfrage unter 153 Fondskäufern aus Großbritannien, Deutschland, Italien, Frankreich, der Schweiz, den USA, Spanien, Belgien, Hongkong, Singapur und den Niederlanden.

Auch die bei Nebenwerten inhärenten Gefahren wie kurzfristig höhere Schwankungen oder Restriktionen hinsichtlich der Liquidität scheinen Investoren nicht den Risikoappetit zu verderben. Hatten 2016 lediglich 33 Prozent der weltweit befragten Fondskäufer erklärt, dass sie in Small Caps investieren wollen, sind es 2017 mit 60 Prozent fast doppelt so viele. Pessimistische Marktbeobachter sehen diesen hohen Risikoappetit als weiteres Indiz dafür, dass die Aktienmärkte dabei sind, an ihre Grenzen zu stoßen

"Die Haltung der Investoren zu Small Caps hat sich stark geändert. Wir glauben, dass niedrigkapitalisierte Aktien in diesem Jahr von steigenden Zinsen profitieren. Small Caps kommt die wachsende Zahl von Fusionen und Übernahmen zugute. Im ersten Quartal gab es hier zwölf Prozent Anstieg. Wir glauben, dass das Anlegerinteresse an Small Caps in den nächsten zwölf Monaten weiter wächst“, erklärt Matthew Lovatt, Director of Business Development bei Axa IM.

Marktsegment hat seine Tücken
So sehr das Interesse an Small Caps der Umfrage zufolge auch gestiegen ist, so sehr sorgen sich die Investoren um Volatilität, mangelnde Marktliquidität und Schwierigkeiten bei der Suche nach dem richtigen Asset Manager. Über die Hälfte (52 Prozent) hielt es für schwierig, einen geeigneten Small-Cap-Manager zu finden (39 Prozent im Vorjahr). Für 51 Prozent ist mangelnde Liquidität das Haupthindernis bei Small-Cap-Investitionen (45 Prozent im Jahr 2016). 43 Prozent fürchten die Volatilität von niedrig kapitalisierten Aktien (46 Prozent im Vorjahr).

Bei der Frage nach den Faktoren, die die Entscheidung für oder gegen Small Caps beeinflussen, gab es nur geringe Unterschiede zwischen Investoren mit und ohne Small-Cap-Erfahrung. Den größten Unterschied gab es bei der Frage nach der Möglichkeit, einen kompetenten Small-Cap-Manager zu finden: 38 Prozent der Investoren ohne Small Caps, aber nur zwölf Prozent der Investoren mit Small Caps hielten dies für einen wichtigen Punkt.       

Interesse und echte Käufe sind nicht dasselbe
Trotz des wachsenden Interesses an der Assetklasse investieren die Umfrageteilnehmer nach wie vor nur sechs bis zehn Prozent ihres Portfolios in Small Caps, ähnlich wie im Vorjahr, räumt Axa IM ein. "Schon das zweite Jahr in Folge ist das Anlegerinteresse an Small Caps größer als die tatsächliche Allokation. Dies lässt vermuten, dass Investoren die Chancen dieser Assetklasse noch immer nicht vollständig nutzen“, ergänzt Matthew Lovatt.

Für Small Caps exsitiere tendenziell zu wenig Research, und die Preisbildung sei weniger effizient als bei martbreiten Blue Chips aus bekannten Leitbarometern. Um das Potenzial dieses Marktsegments zu nutzen, brauche man deshalb Expertenwissen. "Wir glauben aber, dass es am Small-Cap-Markt interessante Möglichkeiten gibt und sich eine höhere Gewichtung der Assetklasse gerade im derzeitigen Weltwirtschaftsumfeld auszahlen kann.“ (aa)