Das Versicherungs-Vergleichsportal "Geld.de" gehört künftig zur JDC Group, dem Mutterkonzern des Maklerpools Jung, DMS & Cie. Verkäufer der Plattform ist die Unister-Gruppe. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht; Medienberichten zufolge geht es um einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Neben der Internet-Domain Geld.de übernimmt JDC auch die Marke und die Technologie von der Unister-Gruppe. Das Portal konnte nach eigenen Angaben bislang fast 200.000 Kunden gewinnen.

"Die Vertriebspartner von Jung, DMS & Cie. können über Geld.de zukünftig ihre Arbeitsabläufe optimieren, indem sie sich auf beratungsintensives Geschäft konzentrieren und bei einfachen Produktklassen Kunden selbst entscheiden lassen", teilte der Finanzdienstleister am Montag mit. "Bei Neuabschlüssen von Kunden im Internet erhalten Makler selbstverständlich ihre gewohnte Vergütung – ohne eigenen Arbeitsaufwand."

Hohes Cross-Selling-Potenzial für Fonds erwartet
Geld.de werde somit die erste Plattform sein, die den Bestand konsequent beim einzelnen Makler belasse. Damit sei das Portal eine "ideale Ergänzung" zum digitalen Versicherungsordner "Allesmeins", heißt es in der Mitteilung. Die Smartphone-App "Allesmeins" hatte Jung, DMS & Cie. im Februar bei ihren Maklern und Endkunden eingeführt. Über die App können Endkunden ihren Versicherungsbestand auf dem Smartphone administrieren, vervollständigen und mit Hilfe ihres Beraters optimieren.

JDC erwartet sich von der Transaktion auch ein hohes Cross-Selling-Potenzial für Investmentfonds und andere Kapitalanlageprodukte. Darüber hinaus haben Jung, DMS & Cie. und Unister eine Vertriebskooperation vereinbart: Unister wird seinen Kunden künftig den digitalen Versicherungsordner "Allesmeins" anbieten. JDC rechnet deshalb mit einem "deutlichen Schub für das Kundenwachstum" der App.

Unister wollte Geld.de schon im vergangenen Sommer verkaufen. Die Übernahme durch die Hanse-Merkur-Versicherungsgruppe scheiterte jedoch. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" aus dem März zufolge soll der Kauf wegen Bedenken der Bafin und von Wirtschaftsprüfern rückabgewickelt worden sein. Die Unternehmen wollten dazu keine Stellung nehmen. (bm)