Junge Erwachsene im Alter bis 30 Jahren sind in Finanzthemen zwar bewandert und daran auch interessiert, beschäftigen sich aber noch zu wenig mit ihrer Altersvorsorge. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag von Swiss Life Deutschland. Für die dritte Auflage der Untersuchung hat das Meinungsforschungsinstitut Yougov 4.000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Im Fokus standen die Generationen Y (Gen Y), also die heute 31- bis 44-Jährigen, sowie die Generation Z (Gen Z), deren Angehörige jetzt maximal 30 Jahre alt sind.

Unter den Befragten der Gen Z haben 44 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren noch nicht mit der Vorsorge für den Ruhestand begonnen. Zudem beschäftigt sich der "Junge-Leute-Studie" zufolge nur knapp jeder Zweite (48%) häufig mit der eigenen finanziellen Situation. Das ist paradox, denn das Bewusstsein und die "gefühlte" Kompetenz sind vorhanden: 58 Prozent der unter 31-Jährigen schätzen ihre Finanzkenntnisse als gut bis sehr gut ein. 72 Prozent zeigen sich an Finanzthemen auch interessiert. 

Die Hinderungsgründe
Was hindert junge Erwachsene in ihren Zwanzigern also daran, mit der Altersvorsorge loszulegen? Wer sich noch nicht absichert, nennt als Gründe vor allem fehlende finanzielle Mittel (45%). Aber auch die Komplexität des Themas (25%), fehlende zeitliche Ressourcen (20%), mangelnde Informationen in der Schule (25%) sowie im Elternhaus (14%) werden als Ursachen angegeben. Nicht verwunderlich ist es daher, dass 75 Prozent der Befragten aus der Gen Z persönliche Beratung über Finanzanlagen und Vorsorgeprodukte wichtig ist. 

Neben der Face-to-Face-Beratung sind aber auch flexibel nutzbare, digitale Informationswege beliebt. Dazu zählen Podcasts (14%), Finanz-Apps (18%), Finfluencer in den sozialen Medien wie Youtube, Instagram und Facebook (19%) und Social-Media-Seiten von Anbietern (20%).

Fonds und Aktien stehen hoch im Kurs
Was Finanzprodukte angeht, so stehen Investmentfonds (30%) und Aktien (21%) bei den jungen Erwachsenen am höchsten im Kurs. Auch in Zukunft wollen die 18- bis 30-Jährigen noch stärker in Sondervermögen (26%) und Aktien (28%) investieren. Zehn Prozent setzen auf festverzinsliche Anlagen, 18 Prozent planen auch in den nächsten zwei Jahren, Einlagenprodukte abzuschließen.

Stärker als ältere Generationen zieht die Mehrheit der Jüngeren (52%) fondsbasierte Altersvorsorgelösungen klassischen privaten Lebens- und Rentenversicherungen vor. Auffallend: Je jünger die Befragten, desto attraktiver wird die Altersvorsorge mit Anteilen im Aktienmarkt. Während in der Gen X, also unter den zwischen 1965 und 1979 Geborenen lediglich 39 Prozent zumindest zum Teil mit Aktien für ihren Ruhestand vorsorgen wollen, sind es in der Gen Z 57 Prozent. (am)