Es sind immer zwei Tage im September, an denen sich Finanzplaner und Private Banker aus ganz Deutschland in Mainz einfinden – um jede Menge Informationen und Anregungen rund um ihre berufliche Tätigkeit zu bekommen. Zwei Tage gespickt mit spannenden Vorträgen, die aber auch genügend Zeit lassen zum Austausch mit altbekannten Kollegen und zum Knüpfen neuer Kontakte. Denn genau dieses Wort findet sich schließlich auch im Namen der Veranstaltung, die in diesem Jahr am 17. und 18. September stattfand: "Kontakte 2018: Financial Planning Praxis".

Das Programm war wie schon ein Jahr zuvor zweigeteilt. Der erste Tag des Fachkongresses war dem Thema Globalisierung versus Protektionismus gewidmet. Am zweiten Tag ging es um praktische Aspekte rund um die Finanzplanung, wobei die Digitalisierung im Vordergrund stand. So erklärte etwa Markus Pertlwieser, Mitglied des Vorstands DB Privat- und Geschäftskundenbank und Chief Digital Officer für den Unternehmensbereich Private, Wealth and Commercial Clients, warum es für Berater künftig entscheidend sein wird, eine digitale Schnittstelle zum Kunden zu haben. Stephanie Herzog, Partnerin der Kanzlei Peter & Partner Rechtsanwälte aus Würselen, erläuterte sehr anschaulich, was genau unter dem Begriff "digitaler Nachlass" zu verstehen ist – und aus welchen Gründen es unerlässlich ist, Kunden auf dieses heikle Thema hinzuweisen.

Echter Praxisbezug
"Natürlich sind diese Aspekte für meine berufliche Praxis sehr relevant", sagte Sven Schneider, Certified Financial Planner, Stiftungsmanager, Filialdirektor und Private-Banking-Betreuer bei der Südwestbank in Stuttgart. Schneider ist einer von rund 150 Finanzplanern und Private Bankern, die Ende September die zweitägige Fachkonferenz besuchten. Der Kongress, der bereits zum 21. Mal stattfand, wird inhaltlich von der EBS Finanzakademie aus Oestrich-Winkel konzipiert. Das Institut für Private Wealth Management setzt das Konzept um. FONDS professionell ONLINE war vor Ort und hat die Konferenz als Medienpartner begleitet.

An seinem Konzept hat Professor Rolf Tilmes, wissenschaftlicher Leiter PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie, auch 2018 nichts geändert. Er setzt bei der Tagung ganz bewusst auf längere, fundierte Vorträge und nicht auf knappe Berichte über Praxiserfahrungen. "Wir finden es wichtig, in die Tiefe zu gehen", sagt er. Zudem sollten am ersten Veranstaltungstag aktuelle globale wirtschaftspolitische Entwicklungen beleuchtet werden, bevor dann umsetzbarer Nutzwert geboten wird. Das ist auch in diesem Jahr rundum gelungen.

Blick von oben
Globale Megatrends, Chinas Initiative "Neue Seidenstraße" und der Handelspoker von US-Präsident Donald Trump prägten den ersten Vortragstag. Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, erläuterte, warum die Globalisierung heute "erschöpft" wirkt. Paul Joscha Kohlenberg von Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin, stellte die Frage, ob Chinas globales Infrastruktur-Netzwerk eine Bedrohung für Europa darstellt. Laura von Daniels, stellvertretende Forschungsgruppenleiterin Amerika bei der Stiftung für Wissenschaft und Politik in Berlin, warf einen Blick auf die Konsequenzen von Trumps Handelspolitik für Europa und Deutschland. Am Nachmittag des zweiten Tages der "Kontakte 2018" ging es in Workshops dann um praktische Themen rund um das Financial Planning.

Die EBS Business School wurde 1971 gegründet. Seit Mitte der 1980er-Jahre bietet die EBS auch Weiterbildung auf Universitätsniveau an. Unter anderem umfasst das Programm den Master in Business mit Spezialisierung auf Wealth Management. Das PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie beschäftigt sich in Forschung, Lehre und Weiterbildung mit dem Thema Private Finance & Wealth Management. Schwerpunkte sind unter anderem die Entwicklung der Finanzmärkte, Finanzprodukte für private Kunden, Geschäftsmodelle sowie verschiedene Beratungsansätze für Finanzdienstleistungsunternehmen.

Weiterbildung durch die EBS Finanzakademie
Die Weiterbildung wird innerhalb des PFI unter der Marke EBS Finanzakademie angeboten. Seit 1994 bietet die Finanzakademie Programme für Fach- und Führungskräfte im Privatkundengeschäft an. Das Angebot reicht vom Financial Planning und Estate Planning über Portfolio Management, Alternative Investments und Wealth Management bis hin zum Thema Familiy Office. "Unsere jährliche Fachkonferenz für Financial Planner ist auch eine Art Alumni-Treffen für alle, die bei uns ihre Ausbildung absolviert haben", sagt Tilmes.

Vor allem aber ist sie eine Veranstaltung, die sich Financial Planner für ihre Weiterbildung anrechnen lassen können. Denn: Ein Certified Financial Planner muss alle zwei Jahre nachweisen, dass er sich fortgebildet hat, um sein Zertifikat behalten und den Titel weiterführen zu dürfen. Im kommenden Jahr findet der Fachkongress am 16. und 17. September 2019 statt. Diesen Termin sollten sich Finanzplaner und Private Banker schon einmal vormerken. (am)