Die Frankfurter Bankgesellschaft kann trotz zunehmender Konkurrenz aus dem eigenen Sektor von einem gut laufenden Geschäft berichten. Die Helaba-Tochtergesellschaft, die sich selbst als "Privatbank der Sparkassen" vermarktet, konnte das verwaltete Vermögen im vergangenen Jahr um 3,7 auf 19,6 Milliarden Euro steigern, ein Plus von 23 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern legte im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent auf 18 Millionen Euro zu – eigenen Angaben zufolge das beste Ergebnis der Firmengeschichte.

Die Bank hat sich in ihrem Kerngeschäft eng an die Sparkassen gebunden: Sie bietet den Instituten an, Private-Banking-Dienstleistungen für deren vermögende Kunden zu übernehmen. Die Sparkassen erhalten im Gegenzug die Hälfte der Vermögensverwaltungsgebühr, die die Frankfurter Bankgesellschaft den Mandanten in Rechnung stellt. Insgesamt zahlte das Institut im vergangenen Jahr 50,2 Millionen Euro an die Sparkassen aus, rund elf Prozent mehr als im Vorjahr.

Chefwechsel voraus
Mittlerweile hat die Frankfurter Bankgesellschaft mit mehr als 80 Prozent aller Sparkassen entsprechende Kooperationsvereinbarungen geschlossen. "Die Sparkassen stärken Kundenbeziehungen und erzielen ohne eigenen Aufwand dauerhafte Zusatzerträge", wirbt Bankchef Holger Mai für das Geschäftsmodell. Er zieht sich Ende Juni nach rund 17 Jahren an der Spitze der Unternehmensgruppe ins Privatleben zurück. Ihm folgt Michael Bräuer nach, seit 2006 Vorstandschef der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien.

Der Erfolg der Frankfurter Bankgesellschaft hat einen weiteren, deutlich größeren Sparkassendienstleister auf den Plan gerufen: Vor zwei Jahren schuf die Deka einen neuen Geschäftsbereich "Private Banking und Wealth Management". Erklärtes Ziel ist es, im Geschäft mit wohlhabenden Sparkassenkunden deutlich zu wachsen. Im Januar kündigte zudem die Weberbank, eine Tochter der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, an, ihr Wealth Management ausbauen zu wollen. (bm)