Die Plattform Nectaro aus Riga möchte das Geschäft in Deutschland aufnehmen. Das Unternehmen, das zum Mischkonzern Dyninno gehört, bietet Investitionen in Kredite ab 50 Euro Anlagesumme an, und zwar über forderungsbesicherte Wertpapiere (Asset-Backed Securities, ABS).

Das Segment der Peer-to-Peer-Investments (P2P) habe in Deutschland einen "hohen Stellenwert" erlangt, teilt das Unternehmen mit. "Daher ist unsere Entscheidung, in diesen stetig wachsenden Markt einzusteigen, gut durchdacht", lässt sich Nectaro-Chefin Sigita Kotlere in der Mitteilung zitieren. "Wir sind davon überzeugt, dass Nectaro eine neue Investitionskultur mitgestalten wird."

Gut 3300 Kunden aus 26 Ländern
Nectaro wird von der lettischen Zentralbank beaufsichtigt, hierzulande wird es im Zuge der Dienstleistungsfreiheit tätig (EU-Passporting). Eigenen Angaben zufolge konnte das Unternehmen seit der Aufnahme der Geschäftstätigkeit im November vergangenen Jahres mehr als 3300 Kunden aus 26 Ländern gewinnen. Das vermittelte Investitionsvolumen beziffert Nectaro auf bislang knapp 1,4 Millionen Euro.

In Deutschland steht das Unternehmen offensichtlich aber noch ganz am Anfang: Die Website ist bislang nur auf Englisch und Lettisch verfügbar, nicht auf Deutsch. Außerdem muss das Unternehmen aufpassen, sich keinen Ärger mit der Finanzaufsicht einzuhandeln: In der E-Mail, mit der die Pressemitteilung verschickt wurde, heißt es, Nectaro habe eine "Bafin-Zulassung" erhalten, was nicht der Fall ist. Ein Sprecher der Bundesanstalt bezeichnete diese Formulierung gegenüber FONDS professionell ONLINE als "mindestens irreführend". Das Unternehmen habe der Bafin lediglich seine Geschäftstätigkeit in Deutschland angezeigt. (bm)