Für die europäische ETF-Branche lässt sich das Jahr 2021 gut an. Seit Januar flossen ihr bereits 70 Milliarden US-Dollar zu, berichtet Legal & General Investment Management (LGIM). Das Volumen des europäischen Marktes stieg dadurch auf knapp 1,4 Billionen US-Dollar. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2020 verzeichnete der europäische Indexfonds-Markt Zuflüsse in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar. Setze sich die aktuelle Entwicklung fort, werde 2021 erneut ein Rekordjahr für ETFs, sagt LGIM-Experte Howie Li.

Von den Nettomittelzuflüssen seit Jahresbeginn entfielen fast 60 Milliarden US-Dollar auf Aktien-ETFs – das sind rund 85 Prozent. Mehr als ein Drittel dieser Zuflüsse ging an Aktien-ETFs mit Nachhaltigkeitsansatz, die trotz des wachsenden Interesses bislang insgesamt berachtet nur eine Nische besetzen. Im vergangenen Jahr zeichneten Aktien-Produkte für 55 Prozent aller Zuflüsse in ETFs verantwortlich. Anleihe-Indexfonds mache nach wie vor weniger als ein Viertel des gesamten europäischen ETF-Marktes aus. "Hier ist meiner Meinung nach noch Raum für Wachstum und Innovationen", sagt Li.

Gold ist wieder out
Bei physisch besicherten Gold-ETFs ist im laufenden Jahr eine Trendwende zu beobachten: Im vergangenen Jahr flossen den Produkten mehr als 13 Milliarden US-Dollar an frischem Geld zu. Seit Januar 2021 sind indes mehr als zwei Milliarden US-Dollar aus dem Segment abgeflossen, wohl nicht zuletzt wegen des deutlich gefallenen Goldpreises. Themen-ETFs konnten ihren Höhenflug dagegen fortsetzen, trotz des Ausverkaufs bei Technologieaktien im März. Bisher verzeichneten sie in jedem Monat dieses Jahres unterm Strich Zuflüsse, im Januar und Februar sogar neue Rekorde in Höhe von jeweils mehr als 3,5 Milliarden US-Dollar. (fp)