Der Marktwächter Finanzen bekommt für zwei weitere Jahre finanzielle Unterstützung. Das Projekt wird bis Ende 2019 mit weiteren fünf Millionen Euro gefördert, wie die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) mitteilt. Der Marktwächter Digitale Welt erhält die gleiche Fördersumme zugesprochen. Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) hat die Verlängerungsanträge des vzbv bewilligt.

Das Ziel der Marktwächterprojekte ist die verbraucherorientierte Marktbeobachtung. Diese soll dabei helfen, strukturelle Probleme früher zu erkennen und darauf aufmerksam zu machen. Grundlage dafür sind Hinweise und Informationen aus den Gesprächen mit Verbrauchern in den bundesweit rund 200 Beratungsstellen der Verbraucherzentralen. Hinzu kommen Schreiben über ein Beschwerdepostfach und Aufrufe auf dem Onlineportal www.marktwaechter.de.

18.000 auffällige Meldungen
"Seit dem Start der Marktwächter im März 2015 konnten zwei Frühwarnnetzwerke aufgebaut und über 18.000 auffällige Meldungen von Verbrauchern gesammelt und ausgewertet werden", heißt es beim VZBV. Mehr als 70 Mal verschickten die Marktwächterexperten Abmahnungen, im August 2017 erhob der Marktwächter Finanzen Klage gegen die Aachener Bausparkasse. Der Lebensversicherer Alte Leipziger musste nach einer Marktwächter-Klage seine Standmitteilungen an Verbraucher nachbessern.

Aus der Finanzbranche hagelte es insbesondere zu Beginn des Projekts teils bissige Kritik. So unterstellte der Finanzmarktwächter den Banken gleich in seiner ersten großen Studie im Dezember 2015, dass 95 Prozent der Anlageempfehlungen am Bedarf der Kunden vorbeigingen – eine Unterstellung, die die Branchenverbände empört zurückwiesen (FONDS professionell ONLINE berichtete). (am/bm)