Der britische Asset Manager M&G plant, 21 Fonds aus seiner britischen Produktpalette auf identische Portfolios des luxemburgischen Sortiments zu übertragen. Dies geht aus einer Mitteilung hervor. Betroffen seien die nicht auf britische Pfund lautenden Anteilsklassen. Als Grund nannte die Gesellschaft den möglichen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Noch ist unklar, ob und unter welchen Bedingungen das Königreich austritt. Die Verhandlungen waren bislang zäh verlaufen.

M&G hatte im Januar bereits damit begonnen, die kontinentaleuropäischen Anleger vier britischer Fonds auf Luxemburger Pendants umzusiedeln. Nun folgen einige milliardenschwere Dickschiffe des Hauses, etwa der M&G Optimal Income Fund von Starmanager Richard Woolnough, der M&G European Corporate Bond Fund oder M&G Global Dividend Fund. Betroffen sind Anteilsklassen mit einem Volumen von rund 39 Milliarden Euro. Die betroffenen Anleger und die Aufsichtsbehörden müssen der Aktion noch zustimmen.

Kunden Schützen
"Unsere oberste Priorität ist die reibungslose Übertragung und größtmögliche Sicherheit für unsere Anleger", sagt M&G-Chefin Anne Richards in der Mitteilung. "Mit den heute bekanntgegebenen, geplanten Maßnahmen wollen wir die Interessen unserer nicht-britischen Kunden schützen und dafür sorgen, dass diese weiterhin auf die Produktpalette von M&G Investments zugreifen können – unabhängig vom Ausgang der Brexit-Verhandlungen."

Die Asset-Management-Industrie versucht, sich auf diese Ungewissheit einzustellen. M&G zählt zu den Anbietern, die überwiegend britische Vehikel auf dem Kontinent vertrieben haben. Andere Anbieter von der Insel hatten hingegen Plattformen in Luxemburg oder Irland aufgesetzt. Diesen Weg schlug M&G nach dem Brexit-Votum ebenfalls ein. Das Traditionshaus soll von der Konzernmutter Prudential abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden. (ert)