Die Kritik an der EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid II reißt nicht ab. Auf der Branchenveranstaltung "Euro Finance Week" in Frankfurt beklagten sich Bankenvertreter über die hohen Kosten und die komplexen Vorschriften, die mit dem seit Jahresbeginn geltenden Regelwerk einhergehen.

"Mifid II ist ein Projekt, das kostet uns im Haus einen zweistelligen mittleren Millionenbetrag", sagte Kai-Hendrik Friese, Bereichsleiter Compliance der DZ Bank, laut Nachrichtenagentur "Bloomberg". Die Kosten würden sich allerdings ein wenig auf die genossenschaftliche Finanzgruppe verteilen. Er plädierte dennoch dafür, die ergriffenen Maßnahmen zu überprüfen.

Der Leitfaden für Commerzbank-Berater umfasst 327 Seiten
Noch weiter ging Sabine Schmittroth, Bereichsvorstand für Privatkunden bei der Commerzbank, bei derselben Veranstaltung. "Bloomberg" zufolge forderte sie, Mifid II in der jetzigen Ausgestaltung müsse weg. Sie verwies unter anderem auf die Berater-Richtlinie ihres Hauses, die 327 Seiten umfasse. "Das heißt, 327 Seiten beschreiben richtiges Arbeiten für einen Wertpapierberater im Kundengeschäft", sagte sie. (bm)