Dem Asset Manager Vanguard zufolge haben europäische Anleger seit 2011 durch Indexfonds 90,6 Milliarden Euro an zusätzlichen Kosten gespart. Dies gehe aus einer Berechnung der Vanguard Investment Strategy Group (ISG) hervor, heißt es in einer Pressemitteilung.

Für die Auswertung unterstellte das ISG-Team, dass Indexanleger in aktive Fonds investiert hätten, wenn es keine Indexprodukte gegeben hätte. "Die Daten zeigen den Unterschied zwischen den kumulierten Kostenquoten, die Anleger für offene Fonds gezahlt haben, und den Kosten, die sie ohne Indexfonds gezahlt hätten", erläutert der Asset Manager. Die Analyse basiert auf Zahlen des Datenanbieters Morningstar, der die Nettokostenquoten aus den jeweiligen Jahresberichten der Fonds ermittelt.

Druck auf die Gebühren aktiv verwalteter Fonds
Eine weitere Analyse zeige einen sogenannten "Tethering-Effekt" bei den Produktentgelten: "Die niedrigeren Gebühren von Indexfonds üben Druck auf die Kosten aktiv gemanagter Sondervermögen aus und ziehen diese nach unten. So sanken in den vergangenen zwölf Jahren die Kostenquoten sowohl aktiver als auch indexbasierter Fonds", teilt Vanguard mit. Dennoch bleibe ein deutlicher Unterschied zwischen aktiven und Indexfonds: Ende 2023 lag die durchschnittliche Kostenquote bei 1,05 Prozent für aktiv verwaltete Fonds und bei 0,21 Prozent für Indexfonds. (Lesen Sie hierzu auch den Kommentar von FONDS professionell-Chefredakteur Bernd Mikosch: "Sparen mit Indexfonds? Die Vanguard-Rechnung hat einen Haken".)

"Ein wesentlicher Vorteil von indexbasierten Anlagen sind die niedrigen Gebühren, die historisch oft mit einer überdurchschnittlichen Fondsperformance einhergingen", lässt sich Vanguard-Deutschlandchef Sebastian Külps in der Pressemitteilung zitieren. "Unserer Meinung nach haben Indexfonds einen Wettbewerb angeregt, der zu einem positiven Preisdruck in der gesamten Finanzbranche geführt hat – und von dem alle Anleger profitieren." (bm)