Auch die Superreichen konnten ihr Vermögen während der Coronakrise nicht zusammenhalten. Das Finanzvermögen von Millionären ist bis Ende April 2020 um fünf bis acht Prozent geschrumpft, zeigt eine Untersuchung des Beratungshauses Capgemini. Dies berichten diverse Medien, darunter das "Handelsblatt". Ende 2019 betrug das Vermögen der sehr Wohlhabenden weltweit noch 74 Billionen US-Dollar – ein Rekordhoch.

Der Rückschlag dürfte aber nicht von Dauer sein. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich die weltweiten Vermögen relativ rasch von Krisen erholen. Darauf weisen dem "Handelsblatt" zufolge die Experten der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hin. So wurden während der Finanzkrise im Jahr 2008 beispielsweise knapp elf Billionen US-Dollar vernichtet, die privaten Vermögen schrumpften weltweit um acht Prozent auf 116 Billionen US-Dollar. Und doch war die Delle bei den Finanzvermögen nur ein Jahr später wieder ausgemerzt und der Wachstumspfad erneut eingeschlagen.

Liquide Anlagen gewinnen an Bedeutung
Ob die Verluste diesmal wieder so rasch aufgeholt werden können, hängt aber auch davon ab, wie Vermögende ihr Kapital anlegen. Laut Capgemini gewichteten die im Februar befragten 2.500 Millionäre Aktien im Schnitt mit 30 Prozent im Depot. Liquide Mittel machten ein Viertel aus, Anleihen 17 Prozent, Immobilien 15 und alternative Anlagen 13 Prozent.

Blickt man nur auf Deutschlands Millionäre, sieht das Bild etwas anders aus. Sie hielten den größten Anteil ihres Finanzvermögens in liquiden Anlagen (30 Prozent). Künftig dürften Liquidität bei der Geldanlage noch wichtiger werden, glaubt Capgemini-Experte Klaus-Georg Meyer. (fp)