Warren Buffett hat es mal wieder allen gezeigt. Im Herbst 2007 wettete das US-Börsengenie mit dem Hedgefonds Protegé Partners, dass der US-Aktienindex S&P 500 über die kommenden zehn Jahre besser performen würde als eine beliebige Auswahl von Hedgefonds. Buffett sollte recht behalten: Mit einem passiven Indexinvestment konnten Anleger deutlich höhere Rendite einstreichen. Bis Ende 2017 legte der US-Leitindex im Schnitt um 7,1 Prozent pro Jahr zu, während die vermeintlich talentierteren Hedgefonds-Manager mit ihren Fonds gerade einmal einen Wertzuwachs von 2,2 Prozent erreichten. Seinen Wettgewinn spendete Buffett wohltätigen Zwecken – und erteilte der Aufforderung nach einer Neuauflage der Wette eine Absage. 

Die bieten nun die Spezialisten von Sauren Fonds-Service an – in abgewandelter Form. In der Diskussion, ob aktives oder passives Investieren die vielversprechendere Variante ist, setzen die Sauren-Profis Zeichen: Die Kölner fordern die Vertreter aus dem passiven Produktlager zu einem noch nie dagewesenen Duell, das wie beim Buffett-Beispiel auf zehn Jahre ausgerichtet ist. FONDS professionell stellte vier Fragen dazu an Dachfondspionier Eckhard Sauren.


Herr Sauren, wie kam es zur Idee für eine Wette "Aktiv gegen passiv"?

Eckhard Sauren: Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer Anlagephilosophie, bei der die persönlichen Fähigkeiten des aktiven Fondsmanagers im Fokus stehen, so erfolgversprechende Fonds auswählen können, dass wir damit ein indexorientiertes Investment schlagen können. Mit unserem Sauren Global Growth haben wir bewiesen, dass wir im Aktien­bereich auf lange Sicht ein jährliches Alpha von zwei Prozent nach Kosten gegenüber einem passiven Investment erreichen können. Und im defensiven ­Bereich sehe ich uns mit der ­Positionierung innerhalb unserer modernen Multi-Asset-Strategien ebenfalls im Vorteil gegenüber klassischen Renteninvestments. Die ETF-Welt kann nur schwer Absolute-Return-Strategien abbilden, die in unseren Portfolios in der aktuellen Niedrigzinsphase eine große Rolle spielen.

Wie lauten die Bedingungen?

Sauren: Wir treten mit unserem ausgewogenen ­vermögensverwaltenden Dachfonds Sauren  Global Balanced an. Beim Gegner akzeptieren wir ein Portfolio passiver Fonds mit ähnlichen Eigenschaften, zum Beispiel jeweils 25 Prozent in MSCI Welt, Euro Stoxx, REXP sowie Unternehmensanleihen. Wer über einen Zeitraum von zehn Jahren die höhere Wertentwicklung erzielt, hat gewonnen.

Und der Verlierer?

Sauren: Der spendet eine Million Euro an wohltätige Organisationen. Uns ist wichtig, dass neben dem Kräftemessen ein guter Zweck im Vordergrund steht. Mit unserem Spendenport­folio als Weihnachtsaktion haben wir in zehn Jahren über 400.000 Euro gespendet. Jedes Jahr entscheiden unsere Partner über die Verteilung auf zehn Organisationen.

Gibt es schon mögliche Wettgegner?

Sauren: Interesse ist durchaus vorhanden! Aber bisher hat sich noch kein ETF-Anbieter durchringen können, auf einen solchen Wettbewerb einzugehen. Wir sind gespannt, wer sich traut. (hh)