Unter Anlageberatern grassiert die Angst. Ein Heer aus prozessorgesteuerten Portfolio-Managern hat den etablierten Vermögensprofis den Kampf angesagt. Aggressive Fintechs und auf sogenanntes "Robo-Advisory" spezialisierte Investmenthäuser drängen auf den Markt und versprechen Anlegern, kostengünstig beste Renditeresultate für sie zu erzielen. Branchenbeobachter sind sich sicher: Die automatisierte Anlageberatung und das Geschäft mit Selbstentscheidern werden in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen.

Aber keine Sorge: Berater aus Fleisch und Blut müssen der digitalen Konkurrenz das Feld nicht kampflos überlassen. Im Gegenteil, findet Wolfgang Spang: "Die Chancen, die Kundenbeziehungen zu vertiefen und neue Kunden zu gewinnen, waren noch nie so gut wie heute", sagt der geschäftsführende Gesellschafter der Economia Vermögensberatungs- und Beteiligungs-GmbH. Er ist zuversichtlich: Wer Kunden nicht das Blaue vom Himmel verspricht und mit einer realistischen Beratung überzeugt, kann in diesen schwierigen Zeiten besonders punkten.

Schubladendenken führt nicht ans Ziel
Der Grundstein für den Erfolg wird gleich zu Beginn gelegt: im Auftaktgespräch. Hier gehe es darum, die tatsächliche Risikobereitschaft gemeinsam mit dem Ratsuchenden zu ermitteln. Schubladendenken und Ankreuz-Selbsttests nach "Schema F", wie sie bei diversen Robo-Beratern eingesetzt werden, führen nicht ans Ziel, meint Spang. "Mit klassischen Fragen, ob der Kunde 'defensiv', 'konservativ' oder 'chancenorientiert'" investieren möchte, kann man die tatsächliche Risikobereitschaft nicht herausfinden. "Dafür gibt es bessere Methoden." Auch sollte man die Erwartungshaltung des Anlegers "managen".

Wie das konkret funktioniert und welche praxisnahen Ratschläge der Economia-Geschäftsführer sonst noch auf Lager hat, damit klassische Berater im Wettbewerb mit ihren chipgesteuerten Herausforderern glänzen könne, lesen Sie in unserer Bilderstrecke oben(ps)