FONDS professionell hat den Überblick über die Konditionen und Angebote der in Deutschland aktiven Fondsplattformen für Vermittler aktualisiert. Die Bank Zweiplus aus der Schweiz ist ab sofort in der Tabelle vertreten, die Augsburger Aktienbank nach der Fusion mit der European Bank for Financial Services (Ebase) dagegen nicht mehr. Voraussichtlich wird es im kommenden Jahr eine weitere Ergänzung geben, wenn die DWS ihre Fondsplattform IKS wie geplant im Zuge des Joint Ventures mit Blackfin Capital Partners in eine eigenständige Gesellschaft überführt haben wird. Grund genug, die beiden depotführenden Stellen kurz näher vorzustellen und einen Blick auf die aktuellen Konditionen der großen Plattformen zu geben.

Die Bank Zweiplus ist eine Ausnahme unter den in Deutschland aktiven Fondsplattformen. Sitz der 2008 gegründeten Tochter der Bank J. Safra Sarasin ist Zürich. Daher werden die von den Vertriebspartnern – gewerbliche Finanzanlagenvermittler, Finanzvertriebe und kleinere Vermögensverwalter – vermittelten Depots in der Eidgenossenschaft nach dortigem Recht geführt. "Das ist unser 'Unique Selling Point'. Es gibt viele wohlhabende Anleger, die eine geopolitische Diversifikation ihres Vermögens wünschen, wobei auch Emotionen wie die Angst vor einer Eurokrise eine Rolle spielen", erklärt Roland Donder, Direktor und Vertriebschef für Deutschland bei der Bank Zweiplus. 

Steuern
Bei einem Schweizer Depot stellt sich unweigerlich die Frage nach der steuerlichen Behandlung von Gewinnen: "Als Schweizer Bank überweisen wir keine Abgeltungsteuer an den deutschen Fiskus, sondern senden den Kunden die jeweilige Ertragsdokumentation nach deutschem Recht für das Vorjahr", so Donder. Diese habe der Kunde dann seiner Steuererklärung beizufügen. Das bedeute eine gewisse zeitliche Verzögerung der Versteuerung.

Das Produktangebot für deutsche Intermediäre und deren Kunden ist aber nicht "all Swiss": 9.000 in Deutschland zugelassene Fonds stehen für ein individuelles Depot zur Auswahl. ETFs gehören nicht dazu, auch Einzelaktien bleiben unberücksichtigt. Vermittler können außerdem auf eine standardisierte Fondsvermögensverwaltung zurückgreifen: Das "Schweizer Vermögensdepot" bietet drei Strategien ("sicherheitsorientiert", "wachstumsorientiert", "trend­orientiert") ab einer Einmalanlage von 2.500 Euro. Schließlich bietet die Bank ­eine individuelle Fondsvermögensverwaltung an, bei der die Wiener Vermögensverwaltungsboutique Arts Asset Management als Berater fungiert.

IKS
Die Anfänge der DWS-Fondsplattform IKS reichen wesentlich weiter zurück – sie ist fast 50 Jahre älter als die Bank Zweiplus. 1960 begann das Investmenthaus, die Depots von Kunden mit DWS-Fonds zu führen, so wie andere Asset Manager das für ihre hauseigenen Produkte taten. Daher auch der Name: IKS steht für "Investmentkontoservice". Lange Jahre tat sich nicht viel, ab 2000 nahm die Entwicklung dann Fahrt auf: Die Verwaltung der Fonds wurde digitalisiert, ab 2002 wurden die Riester-Produkte der DWS über die IKS betreut. 2006 wurden die ersten Fonds anderer Asset Manager auf der Plattform gelistet. 

Die IKS betreut die Depots verschiedener Kunden. Zum einen sind das diejenigen Anleger, die direkt bei der DWS Fonds kaufen. Ferner verwaltet die Plattform alle 800.000 Riester-Verträge der DWS sowie ­zirka 1,3 Millionen Depots für die Kunden von rund 430 Vertriebspartnern, also Vermittlern und Finanzvertrieben.  Zur Auswahl stehen rund 1.000 Fonds und ETFs der DWS sowie 3.000 Produkte anderer Gesellschaften. Dazu kommen Angebote und Dienstleistungen für institutionelle Kunden und große Vertriebspartner, darunter etwa der White-Label-Robo-Baukasten "Wise". In Summe lagern rund 120 Milliarden Euro bei der IKS. (jb)


Der vollständige Artikel "Neu vorgestellt" ist in FONDS professionell 4/2021 ab Seite 298 erschienen. Angemeldete KLUB-Mitglieder können den Beitrag auch hier im E-Magazin lesen.