Ein Maklerpool allein scheint vielen noch immer nicht auszureichen, die Mehrzahl der unabhängigen Vermittler setzt auf mehr als einen Partner. So sind 35,5 Prozent der Makler an zwei Pools oder Verbünde angeschlossen, 17,5 Prozent verfügen über drei und 10,2 Prozent sogar über vier oder mehr Anbindungen. Im Durchschnitt werden derzeit zwei Pools oder Verbünde genutzt. Dies ist ein Resultat des AfW-Vermittlerbarometers, für das der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW jährlich mehr als 1.000 Vermittler umfassend online befragt. Trotzdem bemerkenswert sei, so der Verband, dass jeder Dritte (31,8%) über nur eine einzige Anbindung verfügt.

 

Quelle: AfW

Diese Zahlen sind der Pressemitteilung zufolge in den vergangenen Jahren recht stabil. Die allermeisten Vermittler (79%) wollen weder mehr noch weniger Pool- oder Verbundpartner. Jeder achte Vermittler (12%) möchte künftig mit weniger Anbindungen auskommen, jeder Dreizehnte (7%) hingegen möchte noch mindestens einen weiteren Partner.

Im Durchschnitt werden knapp zwei Drittel (64%) des Geschäftes über Pools und Verbünde abgewickelt. Das bedeutet, dass viele Vermittler sich noch andere Produkt- und Abwicklungsquellen wie etwa Direktanbindungen an Produktgeber bewahren.

Konsolidierung bei Pools und Verbünden im Gang
"Die Poollandschaft konsolidiert sich zunehmend, woran der Einstieg von Investoren sicherlich seinen Anteil hat. Der Anteil der Vollsortimenter, die Maklern ein breites Angebot an Produkten, IT und Service bieten, wächst, und Anbieter, die sich auf bestimmte Produkte spezialisiert haben, werden weniger", erläutert Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW. Es stehe außer Frage, dass Vermittler angesichts der zunehmenden Regulierung und eines immer größeren Produktangebots auf sachkundige und unabhängige Unterstützung angewiesen sind.

Bei der Auswahl ihrer Partner achten die Makler auf eine Reihe von Kriterien, die für ihren Beratungsalltag relevant sind. Laut Vermittlerbarometer stehen Werkzeuge und Tools gefolgt vom Produktportfolio ganz oben auf der Liste der Entscheidungsfaktoren. 86,9 respektive 86,1 Prozent der befragten Vermittler erachten diese beiden Angebote als "sehr wichtig" oder "wichtig" (siehe Grafik unten). Fast ebenso bedeutsam sind der Grad der Digitalisierung (82,4%) sowie das Service- und Beratungslevel (81,0%). Erst an fünfter Stelle folgen die Provisionen (70,4%), vor dem Weiterbildungsangebot (69,8%). Dazu im Vergleich deutlich weniger bedeutsam sind die Eigentümerstruktur (54,9%) und die Größe des Pools oder Verbunds (46,6%).

Quelle: AfW

Auf die Frage, welche Angebote von Pools und Verbünden Makler konkret nutzen, stehen wie schon vor zwei Jahren Weiterbildungsangebote ganz oben, die von 83,3 Prozent der Pool- und Verbundpartner genutzt werden. Knapp dahinter folgen Softwaretools (82,2%), ohne die eine effektive, rechtssichere Beratung heutzutage kaum noch möglich erscheint. Die Mehrzahl der Vermittler nutzt zudem Produktschulungen (64,5%) und Produktinformationen (63,7%). Circa die Hälfte der Befragten nutzt rechtliche Unterstützung (47,7%) sowie das Angebot einer Produktvorauswahl durch den Pool oder Verbund (42,2%). (jb)