Der Boom der Nachhaltigkeitsfonds hat einen Dämpfer erhalten. In den drei Monaten von Februar bis April haben europäische Anleger entsprechende Produkte im Wert von rund 18 Milliarden Euro verkauft, so das Fondsanalysehaus Envestor. Gründe dafür sind laut Fondsexperte Ali Masarwah "die Greenwashing-Nachrichten, die schlechteren Anlageerträge und natürlich die allgemein negative Börsenlage".

Zuletzt stand die Deutsche-Bank-Tochter DWS in der Kritik, ihr Produktangebot nachhaltiger dargestellt zu haben, als es in Wirklichkeit ist. Die DWS bestreitet dies. Die Affäre sieht Masarwah als einen Grund für das nachlassende Interesse an ESG-Investments, die bei der Titelauswahl auf Umwelt- und Sozialaspekte sowie gute Unternehmensführung achten.

Kein genereller Stimmungsumschwung
Im vergangenen Kalenderjahr war das Anlegerinteresse an ESG-Investments deutlich gewachsen. Das "Handelsblatt" berichtet, dass diese Produkte 2021 rund 482 Milliarden Euro netto eingesammelt haben. Den Rückgang jetzt bezeichnet Masarwah gegenüber dem Blatt denn auch als "Atempause nach einer Übertreibung", er sieht keinen langfristigen Stimmungsumschwung. (fp)