Im Schnitt erledigen nur noch 20 Prozent der Bundesbürger ihre Bankgeschäfte direkt vor Ort. Wenn sie dafür eine Filiale besuchen, ist es ihnen aber wichtig, einen festen Ansprechpartner zu haben. Um Geld zu überweisen und ihre Kontoauszüge einzusehen, nutzen die Deutschen häufiger eine Banking-App. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der über eine solche Anwendung erledigten Bankdienstleistungen um vier Prozentpunkte auf 36 Prozent gestiegen. Damit liegen die Apps dicht hinter den Online-Portalen der Banken, die derzeit für 38 Prozent der Bankgeschäfte genutzt werden.

Zu diesen Ergebnissen kommt die repräsentative "Postbank Digitalstudie 2024", für die im April 3.171 Teilnehmer befragt wurden. Die Postbank hat zum zehnten Mal in Folge untersucht, welche Entwicklungen sich in Bezug auf die Digitalisierung allgemein und insbesondere mit Blick auf Finanzthemen abzeichnen. 

Bedeutung von Online-Portalen nimmt ab
Wie die Studie zeigt, hat die Bedeutung von Internetseiten für die Erledigung von Bankgeschäften über die Jahre abgenommen: 2023 wurden noch 42 Prozent der Transaktionen über Online-Portale getätigt, im Jahr davor sogar 45 Prozent. Generell sind digitale Wege jedoch am beliebtesten. Apps bevorzugen vor allem 18- bis 39-Jährige. Während die sogenannten Digital Natives für 45 Prozent ihrer Bankgeschäfte eine mobile Anwendung nutzen, erledigen Kunden im Alter ab 40 Jahren diese nur zu 33 Prozent über eine App. Sie besuchen hingegen häufiger das Banking-Portal ihres Instituts. 

Die 18- bis 39-Jährigen zeigen sich der Postbank-Untersuchung zufolge auch eher aufgeschlossen gegenüber einer Kommunikation per Telefon oder über sonstige Kanäle als die Kunden ab 40. Für immerhin elf Prozent ihrer Bankanliegen rufen die Jüngeren per Telefon, Handy oder Videokonferenz ihre Bank an – fast drei Mal so häufig wie die ältere Klientel (vier Prozent).

Skepsis in puncto Sicherheit
Zwar wissen die Deutschen die Annehmlichkeiten des digitalen Bankings zu schätzen. Dennoch sind 55 Prozent beim Thema Sicherheit skeptisch. Sie fürchten Hackerangriffe, Datenklau oder Betrug durch Identitätsdiebstahl. Nichtsdestotrotz spielen Bankfilialen für 72 Prozent eine immer geringere Rolle. Die Bedeutung von Bankberatern aber wird höher eingeschätzt: 58 Prozent der Befragten legen weiterhin Wert auf eine persönliche Beratung durch feste Ansprechpartner – egal über welchen Kanal sie den Kontakt zum Kreditinstitut suchen. (am)