Wenn es um einfache Bankgeschäfte geht, verlassen sich die meisten Kunden längst auf ihr Online-Banking. Mehr als 80 Prozent prüfen dort etwa ihren Kontostand oder erledigen Überweisungen. Das zeigt eine repräsentative Yougov-Umfrage im Auftrag der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Genossenschaftsverband. Doch die klassische Filiale hat nicht ausgedient: 69 Prozent der Befragten lassen sich dort beraten – auch Jüngere. 59 Prozent der befragten 18- bis 34-Jährigen gaben an, dass sie die persönliche Beratung in der Filiale bevorzugen.   

"Beratung hat sehr viel mit Vertrauen zu tun", sagt Friedhelm Beuse, Vorstandsmitglied der Volksbank Münsterland Nord. "Und da ist es den Menschen derzeit noch sehr wichtig, die Bank und die handelnden Personen auch persönlich kennenzulernen, gerade wenn es um so weitreichende Entscheidungen wie zum Beispiel eine Eigenheimfinanzierung geht."

Banken passen sich Kundenverhalten an
Obwohl die persönliche Beratung wichtig bleibt, nimmt der Stellenwert des Online-Banking stetig zu. Bereits 70 Prozent der Bankkunden geben an, dass ein gut aufgestelltes Online-Banking für sie relevanter ist als die unmittelbare Nähe einer Filiale zum Wohnort.

Die Umfrage zeigt auch, wieso immer mehr Banken ihre Online-Beratungen ausbauen. Besonders jüngere Bankkunden sind dafür offen: Die Beratungs-Chatfunktion nutzen bereits 19 Prozent, Videotelefonie zehn Prozent. Das Potenzial ist groß, denn fast die Hälfte der Befragten in der Altersgruppe kann sich vorstellen, diese beiden Online-Services künftig zu nutzen. (fp)