Der digitale Vermögensverwalter Liqid hat eine eigene Lizenz gemäß Paragraf 32 Kreditwesengesetz (KWG) erhalten. Damit ist Liqid eines der wenigen Fintechs, die über die "große" Lizenz der Finanzaufsicht Bafin und nicht nur über eine Zulassung gemäß Paragraf 34f Gewerbeordnung verfügen. Zugleich nimmt das Start-up nach einer erfolgreichen Pilotphase den Geschäftsbetrieb auf. Bis jetzt hatte der Kooperationspartner HQ Trust die Haftung für Liqid übernommen.

"Jetzt geht es endlich so richtig los", sagt Christian Schneider-Sickert, Vorstandschef von Liqid. "Der Erhalt der Bafin-Lizenz ist ein entscheidender Schritt in der Entwicklung unseres Unternehmens. Jetzt stehen wir auf eigenen Füßen und haben die Möglichkeit, unser digitales Family Office einem breiteren Kundenkreis zu öffnen." Das Unternehmen wurde erst 2015 gegründet.

300.000 Euro pro Kunde
Liqid und HQ Trust, das Multi-Family-Office der Familie Harald Quandt, kooperieren aber weiter und entwickeln zusammen Anlagestrategien. Die Berliner wollen besserverdienenden Anlegern in einem vollständig digitalen Prozess eine bankenunabhängige Vermögensverwaltung bieten – zu Konditionen, die bislang nur Hochvermögende erhielten. Investoren können ab einer Anlagesumme von 100.000 Euro einsteigen.

Schneider-Sickert stellt in der Pressemitteilung auch heraus, dass sich dieses Konzept bewährt habe. "Unser Anlagevolumen steigt momentan um etwa 40 Prozent pro Monat. Jede Woche wird schon jetzt ein siebenstelliger Betrag bei Liqid investiert." Die durchschnittliche Anlagegröße belaufe sich dabei auf etwa 300.000 Euro pro Kunde. (jb)