Die OVB gehört zu den fünf größten Finanzvertrieben Deutschlands, das Alleinstellungsmerkmal des in Köln ansässigen Finanzdienstleisters ist aber seine europaweite Präsenz: In 15 Ländern der EU ist er tätig, weitere sollen folgen. Den ersten Schritt ins europäische Ausland tat die OVB 1992 mit dem Markteintritt in Österreich, wie Vorstandschef Mario Freis im Gespräch mit FONDS professionell berichtet: "Nach dem Fall der Mauer und der Öffnung der Länder Mittel- und Osteuropas nach Westen Anfang der 1990er haben die damaligen Eigentümer eine europäische Strategie geprüft, für sinnvoll erachtet und im Gegensatz zu anderen auch konsequent umgesetzt."

Die internationale Aufstellung sieht Freis als großen Vorteil: So könne man negative Entwicklung in einem Land durch die gute Performance in anderen ausgleichen – etwa die im Zehnjahresvergleich rückläufigen Provisionseinnahmen in Deutschland durch die steigenden Erlöse in den Ländern Zentral- und Osteuropas. "Diese haben sich seit Beginn der 1990er Jahre wirtschaftlich sehr stark entwickelt, was sich in steigenden Einkommen niederschlägt. Damit steigt auch der Bedarf, Risiken abzusichern und finanzielle Vorsorge zu betreiben", so Freis.

Beratergewinnung: Kein Fokus auf Finanzprofis
Der Erfolg gerade in Ländern wie Ungarn und Rumänien, aber auch in Österreich und Italien, beruhe unter anderem darauf, dass die OVB es beständig schaffe, neue, jüngere Kunden zu werben – dank oftmals gleichaltriger Vermittler. Neue Kollegen findet der Finanzvertrieb übrigens in erster Linie durch direkte Kontakte und Empfehlungen bereits aktiver Berater. "Wir fokussieren nicht auf Finanzprofis wie etwa Bankberater oder Versicherungskaufleute, sondern sind sehr gut darin, Branchenfremde für uns zu gewinnen", berichtet Freis. Jeder, der Interesse habe und unternehmerisch denken könne, sei willkommen.

Allerdings gibt er auch zu, dass es durchaus Fluktuation bei den Beratern gebe, die am Start ihrer Karriere bei der OVB sind. Wenn sie die Anfangsphase mit Ausbildung, die etwa in Deutschland die erfolgreiche Ablegung der Sachkundeprüfung als Versicherungsfachmann umfasst, geschafft haben, bleiben sie aber in der Regel.

In der Bilderstrecke oben haben wir zentrale Aussagen aus dem Interview mit Mario Freis zusammengetragen. (jb)


Das vollständige Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe 2/2022 von FONDS professionell, die mittlerweile an die Leser ausgeliefert wurde.