Die Smartphone-Bank N26 hat einigen ihrer Kunden offenbar die Konten geschlossen. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung "Handelsblatt". Der Redaktion seien allein 40 Fälle von in Deutschland ansässigen Nutzern bekannt, die seit einigen Tagen keinen Zugang zu ihrem Konto mehr haben. Im Nachrichtendienst Twitter finden sich ähnliche Beschwerden von Nutzern aus Frankreich und Italien.

Die Kontoschließungen begründet das Berliner Start-up mit österreichischen Wurzeln mit einem recht vage gehaltenen Verweis auf einen Verstoß gegen die allgemeinen Geschäftsbedingungen. N26 habe daher die außerordentliche Kündigung des Kontos erklärt, heißt es in dem Artikel weiter. Bei manchen der Betroffenen verweigert die Bank demnach die Auszahlung des Guthabens und fordert Nachweise über die Herkunft des Geldes.

Kundenwachstum begrenzt
"Es kommt gelegentlich vor, dass wir Konten einfrieren oder schließen müssen, wenn wir ungewöhnliche Aktivitäten feststellen oder unsere Geschäftsbedingungen verletzt werden", teilt die Bank gegenüber dem "Handelsblatt" mit. In den seltenen Fällen, in denen sie Konten schließe, informierte sie die jeweiligen Kunden allerdings direkt, so das Geldhaus. Nur sehr wenige Konten seien hiervon betroffen, betonte die Bank.

Die Konto-Sperrungen legen den Schluss nahe, dass N26 versucht, bessere Geldwäschekontrollen einzurichten. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hatte die  laxen Prüfverfahren des Instituts kritisiert und das Neukundenwachstum begrenzt. Zudem hatte die Behörde zwei Aufpasser entsandt. Die italienische Bankenaufsicht wiederum verhängte gar einen Neukundenstopp. Das Berliner Start-up mit österreichischen Wurzeln ringt seit Jahren mit den Sicherheitsmaßnahmen rund um die Identifizierung und die Legitimation von Kunden. (ert)