Der größte Fondsanbieter Europas, die Pariser Gesellschaft Amundi, senkt die Verwaltungsgebühren von 22 seiner mehr als 300 börsengehandelten Indexfonds (ETFs). Dies teilte der Asset Manager mit. Demnach kappen die Franzosen bei vier Aktien-, bei sechs ESG- und Klima- sowie bei zwölf Anleihen-ETFs die Gebühren. Darunter finden sich Fonds, welche die Entwicklung von Standardbarometern wie dem S&P 500 oder dem Euro Stoxx 50 widerspiegeln.

"Die Größenvorteile von Amundi erlauben es, Kosteneinsparungen an Kunden weiterzugeben", heißt es in der Mitteilung zur Begründung. So bringt beispielsweise der Amundi S&P 500 II ETF ein Volumen von etwa elf Milliarden Euro auf die Waage, beim Amundi Index MSCI Emerging Markets sind es immerhin circa fünf Milliarden und beim Amundi Index MSCI Europe ETF rund 4,2 Milliarden Euro Volumen. Aber auch bei vergleichsweise kleinen Fonds wie dem Amundi Euro Government Bond 15+Y senken die Pariser die Gebühren.

Anhaltender Preiskampf
In der ETF-Branche tobt seit langer Zeit ein Preiskampf. Die großen Anbieter versuchen, über den Preis Volumen zu gewinnen. Zum Teil locken die Häuser auch mit Kampfpreisen auf Standardbarometer die Anleger und werben so für ihr Sortiment. Bei ETFs auf Felder abseits der Kernmärkte können die Anbieter höhere Margen erzielen. Kleinere Häuser wiederum konzentrieren sich vom Start weg auf Bereiche wie Themenfonds, Nachhaltigkeit oder aktive Strategien, da hier noch höhere Einnahmen winken.

"Wir lassen unsere Kunden seit Langem über unsere breite ETF-Palette von unserer Innovationsfähigkeit sowie unseren Skaleneffekten profitieren", begründet Benoit Sorel, weltweiter Leiter von Amundi ETF, Indexing & Smart Beta, den Schritt. "Wir wissen, wie wichtig Kosteneffizienz bei Investitionen ist. Daher werden die Gebührensenkungen Anlegern helfen, ihre Anlageziele zu erreichen, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen." Amundi hatte 2021 die Übernahme von Lyxor abgeschlossen und war an der DWS vorbei zum zweitgrößten ETF-Anbieter in Europa aufgestiegen. Den Rang will die Deutsche-Bank-Tochter zurückerobern. (ert)

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Quelle: Amundi