Alternative Anlagen gelten unter institutionellen Investoren als letzter Hort der Rendite in Zeiten magerer Zinsen. Nun strömen verstärkt auch Privatanleger in Anlageklassen wie Hedgefonds, Private Equity, Venture Capital oder Private Debt, beobachtet das Analysehaus Cerulli Associates. Die Sparer suchen Ertragsquellen, die sich nicht im Gleichklang mit dem Kursverlauf klassischer Investments wie Aktien oder Anleihen bewegen.

Zudem schüren Konjunkturprognosen die Furcht, dass der langanhaltende Bullenmarkt an der Börse sein Ende erreicht. "Retailanleger scheuen zunehmend Risiken und weichen zunehmend auf das Feld der Privatplatzierungen aus, um ihr Portfolio zu diversifizieren", sagt Fabrizio Zumbo von Cerulli. In diesem Bereich seien zudem im Vergleich zu herkömmlichen Investments noch attraktive Renditen zu finden.

Hohe Hürden
Allerdings falle es Privatanlegern schwer, in das Segment der alternativen Anlagen einzusteigen, räumt der Cerulli-Analyst ein. Passende Publikumsfonds fordern nicht selten hohe Mindestanlagesummen. Ohnehin wird dieses Feld meist nur über Spezialfonds oder Extra-Mandate für Profianleger abgedeckt. Zumbo verweist aber auf einige börsengehandelte Indexfonds (ETFs), die auch alternative Investments abdecken.

Noch selten anzutreffen ist der European Long-Term Investment Fund, kurz ELTIF. Dieses Vehikel bietet auch Privatanlegern die Möglichkeit, in einem EU-weit regulierten Rahmen über geschlossene Fonds in Assetklassen wie Infrastruktur, Private Equity oder Private Debt zu investieren. Als einer der ersten Asset Manager hatte Muzinich & Co ein Vehikel in den Vertrieb gebracht, das in Unternehmenskredite investiert.(ert)