Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) hat sich im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung zu den umstrittenen Plänen der Bundesregierung für einen Provisionsdeckel bei Lebensversicherungen geäußert. Der Vermittlerverband erwartet laut Medienmeldungen nicht, dass der Deckel vor März kommenden Jahres umgesetzt wird. Zugleich kündigte er an, auch juristisch gegen das Vorhaben vorzugehen.

Der BVK betont erneut, dass der Deckel – in der bisher im Referentenentwurf vorgestellten Form – ein schwerer ordnungspolitischer Eingriff in die Vergütung der Vermittler sei. Schließlich liege kein Marktversagen vor, und der Berufsstand benötige nun einmal eine kostendeckende Vergütung bei beratungsintensiven Produkten.

Zur Erinnerung: Das Bundesfinanzministerium wünscht eine Obergrenze von 2,5 Prozent bei den Abschlusscourtagen. Diese kann auf bis zu 4,0 Prozent ausgeweitet werden, wenn bestimmte Anforderungen erfüllt sind. Für die Überwachung sollen die Versicherer selbst zuständig sein. Ferner sollen die Vergütungen maximal für einen Beitragszeitraum von 35 Jahren fließen. Und auch die Bestandspflegeprovisionen möchte das BMF begrenzt wissen, wobei es hierzu aber keine genauen Vorgaben macht, wie das umzusetzen ist.

'BVK Quick-Check'
Auf der Versammlung präsentierte der BVK seinen Mitgliedern zudem zahlreiche Dienstleistungen zur Führung eines digitalen Vermittlerbüros sowie Weiterbildungsangebote der BVK-Bildungsakademie. Nach Ansicht des Verbandes steige der unternehmerische Anspruch an den Beruf des Versicherungsmaklers. Treiber dieser Entwicklung seien zunehmende regulatorische Anforderungen durch die EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD und umfangreiche technische und vertriebliche Innovationen durch die Digitalisierung des Versicherungsvertriebs. 

"Aufgrund unseres vertrieblichen Erfahrungsschatzes kennen wir die Herausforderungen des Vermittleralltags genau und wissen wohin die Reise in den nächsten Jahren für die Vermittler gehen wird", sagt BVK-Präsident Michael H. Heinz. "So hat die Komplexität der technischen Verarbeitung im Maklerbüro so dramatisch zugenommen, dass viele Makler Unterstützung bei Dienstleistern, wie etwa Pools suchen."

"Dafür können BVK-Mitglieder auch die Expertise unserer akkreditieren Unternehmerberater nutzen, die sie bei unternehmerischen Entwicklungsprozessen unterstützen", informiert 
BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer. "Außerdem haben wir jetzt einen 'BVK Quick-Check' zur individuellen Statusanalyse des Vermittlerbetriebes entwickelt. Dieser kann als Orientierung gebende Arbeitshilfe für die konkrete Umsetzung notwendiger kaufmännischer Veränderungen dienen." (jb)