Der geplante Provisionsdeckel bei Lebenspolicen sorgt bei Vermittlern für große Verärgerung – ihre Vergütungen werden schließlich sinken. Die Bayerische Versicherung und die LV 1871 wollen den freien und gebundenen Vermittlern helfen, sich zu wehren. Sie fordern die Berater auf, sich bei ihrem Bundestagsabgeordneten zu melden und entsprechend auf ihn einzuwirken. Zu dem Zweck haben sie Internetseiten ins Leben gerufen, mittels derer die Vermittler die jeweiligen Parlamentarier identifizieren können, und die dann Infomaterial und Tipps für die Ansprache bereitstellen.

Vorbild für diese Aktion ist sicher der Aufruf des AfW Bundesverbandes Finanzdienstleistungen. Dieser war Anfang 2017 vor der parlamentarischen Beratung des nationalen Umsetzungsgesetzes der EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD an die Vermittler herangetreten und empfahl ihnen, sich bei dem in ihrem Wahlkreis gewählten Abgeordneten für bestimmte Änderungen des Regierungsentwurfes einzusetzen_ offenbar mit Erfolg: Viele der insbesondere für Makler nachteiligen Vorschriften wurden nicht umgesetzt.

Allerdings macht der Schritt zum jetzigen Zeitpunkt kaum Sinn. Noch liegt nur ein Referentenwurf der zuständigen Ministerien vor. Dieser soll zwar bald im Kabinett beraten werden – ein in den Medien kolportierter Termin noch in dieser Woche hat das Bundesfinanzministerium auf Nachfrage der Redaktion aber nicht bestätigt. Erst wenn das Gesetzesvorhaben dem Bundestag vorliegt, können die Berater die Abgeordneten anschreiben, anrufen oder persönlich aufsuchen. (jb)