Der deutsche Fondsverband BVI hat gute und schlechte Neuigkeiten. Die gute: Die Asset Manager konnten in Deutschland in den ersten sechs Monaten dieses Jahres laut jüngster Investmentstatistik netto 52 Milliarden Euro einsammeln. Das ist das fünftbeste Absatzergebnis der Geschichte. Höhere Zuflüsse in einem ersten Halbjahr erzielte die Branche nur 2021, 2017, 2015 und 2000. Die schlechte Nachricht ist, dass Anleger im zweiten Quartal aus offenen Publikumsfonds unterm Strich 5,5 Milliarden Euro entnahmen – die ersten Mittelabflüsse, seitdem der Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang 2020 zu Mittelabflüssen in Höhe von elf Milliarden Euro geführt hatte.

Der BVI betont weiter, dass offene Publikums- und Spezialfonds im Januar 2022 einen Rekordabsatz von insgesamt über 30 Milliarden Euro erzielten. Im weiteren Jahresverlauf reduzierten sich die monatlichen Zuflüsse angesichts der Marktturbulenzen durch den Ukrainekrieg und die hohe Inflationsrate. Das traf besonders die offenen Publikumsfonds. 


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Das Neugeschäft bei Publikumsfonds im ersten Halbjahr ist den BVI-Zahlen zufolge einerseits von starken Zuflüssen in Mischfonds geprägt und andererseits von Anteilscheinrückgaben bei Geldmarkt- sowie Rentenfonds: Den Mischfonds vertrauten Anleger 16,3 Milliarden Euro frisches Geld an. Aus Geldmarkt- und Rentenfonds zogen sie dagegen 13 Milliarden Euro ab.

Aussagen zum Absatzerfolg einzelner Asset Manager lässt das aktuelle BVI-Zahlenwerk nicht mehr zu: Die Anbieterübersicht wird ab sofort nicht mehr quartalsweise, sondern nur noch einmal im Jahr veröffentlicht (FONDS professionell ONLINE berichtete). (jb)