"Robo-Berater" werden als Geldanlagemöglichkeit immer bekannter – und stoßen bei Anlegern auf Interesse: Ein Drittel der Verbraucher weiß, was hinter der automatisierten digitalen Geldanlage steckt. Ein weiteres Drittel hat den Begriff zumindest schon einmal gehört. 59 Prozent der Befragten können sich vorstellen, einen Robo-Advisor zu nutzen, bei den 18- bis 34-Jährigen sind es sogar knapp 70 Prozent. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Online-Vermögensverwalters Quirion und der Comdirect, die den Robo Cominvest betreibt, unter 1.300 Verbrauchern, die über mindestens 5.000 Euro frei anzulegendes Vermögen verfügen.

Rund 80 Prozent der befragten Personen haben mehr als 10.000 Euro und 30 Prozent sogar mehr als 50.000 Euro zur freien Anlage verfügbar. 95 Prozent könnten außerdem mindestens 100 Euro pro Monat sparen, fast die Hälfte sogar mehr als 500 Euro, heißt es in einer Pressemitteilung. "Die Zahlen belegen, dass es in Deutschland eine gute Investitionsgrundlage gibt", sagt Martin Daut, Vorstandschef von Quirion, einer Tochter der Quirin Bank. 

Inflation als "Geschäfts-Booster"
Zudem spielen den Robo-Betreiber die aktuell stark gestiegenen Inflationszahlen in die Hände: 80 Prozent der Befragten sorgen sich der Studie zufolge angesichts der wachsenden Inflation. Diese Gruppe könne sich auch am ehesten vorstellen, einen Robo-Advisor als Geldanlagemöglichkeit zu nutzen. Zudem sei das Interesse an digitaler Geldanlage auch bei Anlegern mit geringerem verfügbarem Anlagevermögen erheblich (56%).

"Der Realzins ist seit langer Zeit negativ und wird es wohl auf absehbare Zeit bleiben. Robo-Advisors sind eine mögliche Lösung, dem Kaufkraftverlust gegenzusteuern.  Insbesondere auch für die Menschen, die sich mit dem Thema Geldanlage eigentlich nicht weiter beschäftigen möchten. Durch die kleineren Einstiegsbeträge sind sie außerdem ein Angebot an alle Bevölkerungsgruppen", kommentiert Alena Kretzberg, Bereichsvorständin Digital Banking & Comdirect bei der Commerzbank

Verzicht auf Beratung ist Pluspunkt für Robos
Diejenigen Befragten, die bisher keine Nutzer sind, nennen als Grund mehrheitlich fehlendes Vertrauen in den Anlagemechanismus (25%). Weitere 24 Prozent geben an, ihr Geld besser selbst anlegen zu können. Diese Aussage wird insbesondere von Männern bejaht (27%). 20 Prozent der befragten Frauen fehlen persönliche Ansprechpartner und glauben, nicht genügend Fachwissen zu besitzen. Generell gab die Mehrheit der Befragten jedoch an, auf persönliche Beratung verzichten zu können. Nutzer von Robo-Advisors sehen den Verzicht auf Anlage- und Bankberatung sogar als klaren Vorteil. (jb)