Mehr als ein Fünftel der Fondsanbieter in Europa wollen die Kosten für externes Research künftig an die Kunden weiterreichen. Dies zeige eine Umfrage des Online-Portals für institutionelle Analysen, RSRCHXchange, berichtet die Wirtschaftszeitung "Financial Times". Viele Fondsmanager greifen für ihre Anlageentscheidungen auch auf Informationen externer "Sell Side"-Analysten zurück, meist von Investmentbanken.

Die Expertise wird den Asset Managern bisher entweder ohne explizite Rechnung zur Verfügung gestellt, meist im Zuge von Gegengeschäften. Oder die Fondsmanager fassen den Posten für Research mit anderen Aufwendungen zusammen und bündeln alles in einer Gebühr. Tritt die Finanzmarktrichtlinie Mifid II in Kraft, müssen die Fondshäuser die Kosten für externe Analysen aber vorab gesondert ausweisen und abrechnen.

Viele Anbieter noch unentschlossen
Der Umfrage unter 220 in Europa aktiven Fondsanbietern zufolge wollen dann immerhin zehn Prozent die Kosten für das Research den Anlegern direkt in Rechnung stellen. Weitere 13 Prozent der Befragten wollen die Aufwendungen zusammen mit den Transaktionskosten abrechnen.

Rund die Hälfte der Fondshäuser ist sich noch nicht sicher, wie sie mit diesem Thema umgehen will. Nur eine Handvoll Anbieter hat sich schon dazu durchgerungen, die Research-Kosten komplett aus eigener Tasche zu bezahlen, darunter das britische Traditionshaus M&G. (ert)