Riester & Co: Neue Infoblätter kommen pünktlich
Zum Jahresbeginn 2017 werden staatlich geförderte Altersvorsorge-Produkte einheitliche Informationsblätter mit neuen Kennziffern bekommen. Die Produktinformationsstelle Altersvorsorge (PIA) bietet dazu in Kürze Workshops für Vermittler und Berater an.
Der Zeitplan für Priip wackelt. Ob die Produktinformationsblätter (PIB) von verpackten Anlageprodukten (Packaged Retail and Insurance-based Investment Products, kurz: Priip) ab dem 31. Dezember 2016 verwendet werden, ist fraglich. Ganz anders sieht es mit den Infoblättern für staatlich geförderte Produkte zur Altersvorsorge aus. "Wir liegen voll im Zeitplan", sagt Melissa Ruby, Geschäftsführerin der Produktinformationsstelle für Altersvorsorge (PIA) in Kaiserslautern. Ab 1. Januar 2017 müssen alle Anbieter von Finanzprodukten mit Förderung aus der Basisschicht ("Rürup-Rente") und aus der dritten Schicht ("Riester-Rente") die neuen PIB parat haben.
"Das Bundesfinanzministerium hat für die einheitlich zu gestaltenden PIB bereits ein Design-Manual auf seiner Homepage online gestellt", berichtet Ruby. Dort können sich Versicherungsmakler und Finanzanlagenberater schon einmal anschauen, welche Informationen die PIB enthalten werden und wie diese strukturiert sind.
Transparente Effektivkosten
Die wesentlichen inhaltlichen Punkte der neuen PIB sind die fünf Chancen-Risiko-Klassen, in die alle geförderten Altersvorsorgeprodukte eingeordnet werden, und die Effektivkostenquote. Die Klassifizierung übernimmt die PIA, die dafür ein eigenes Modell entwickelt hat. Auch die Berechnung der Effektivkosten erfolgt durch die neutrale Stelle in Kaiserslautern. Die Methode der PIA ist deutlich einfacher als das Verfahren, das für die Ermittlung der Effektivkosten in den wesentlichen Anlagerinformationen nach Priip verwendet wird.
"Für die Effektivkosten-Berechnung gibt uns die Altersvorsorge Produktinformationsblatt-Verordnung in jeder Chancen-Risiko-Klasse eine Rendite vor", erklärt Ruby. So wird etwa bei einer Fondspolice der Stufe fünf mit einer Rendite von sechs Prozent gearbeitet. Die PIA simuliert einen Sparvorgang, bei dem alle Kosten einbezogen werden. Danach wird berechnet, welche Rendite ausreichen würde, um dasselbe Endvermögen zu erzielen, würden gar keine Kosten anfallen. Läge diese Rendite bei fünf Prozent, so beliefe sich die Kennzahl "Effektivkosten" auf ein Prozent.
Workshops helfen weiter
Die PIA wird für Versicherungsmakler und Fondsvermittler in Kürze auch Workshops zu den neuen Infoblättern, der Ermittlung der Chancen-Risiko-Klassen und der Berechnung der Effektivkosten anbieten. FONDS professionell ONLINE wird rechtzeitig über die Termine informieren. (am)
Kommentare
Riester
AntwortenStatt endlich mal den ganzen Mist zu entwirren und verständlich für jedermann zu machen kommen immer neue, unnötige Vorgaben. Kompliziert, bürokratisch und undurchschaubar schmeissen immer mehr "Riester-Sparer" hin und kündigen ihre Verträge zum eigenen Schaden. Es gipfelt in der Schaffung von "Arbeitsstelle" und "Workshops zu den neuen Infoblätter". Man kann nur noch den Kopf schütteln. Hoffentlich enthalten die neuen"PIB´s" auch einen Warnhinweis zu den unkalkulierbaren Risiken durch die Regulierungswut der Politiker, Wegfall des Vertrauensschutzes und Einen zu "rückwirkend geltenden, nachteiligen Gesetzesänderungen, Sozialversicherungs- und Versteuerrungspflichten. Aber der Berater / Vermittler soll haften, wenn der von anderen produzierte Murks Schief geht.
Spar_Schwabe am 31.08.16 um 15:15