Der Online-Vermögensverwalter Scalable Capital vergleicht die Wertentwicklung seiner Portfolios künftig mit der aktiver Fonds. Dies teilt das Münchener Start-up in einem Kundennewsletter mit. Demnach weist der Robo-Berater den Kursverlauf seiner 23 Anlagestrategien drei Vergleichskategorien für aktiv gesteuerte Mischfonds der Ratinggesellschaft Morningstar zu. Damit vergleicht der Vermögensverwalter um die Gründer Erik Podzuweit, Florian Pruckner und den Finanzprofessor Stefan Mittnik erstmals seine Leistung direkt mit der traditionellen Konkurrenz und nicht mehr allein mit Marktbarometern für Aktien oder Anleihen.

Scalable setzt seine Strategien ausschließlich mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) um. Die Kunden des von der Bafin beaufsichtigten Vermögensverwalters beantworten einen Online-Fragebogen und werden dann je nach Risikoneigung in eines der 23 Portfolien eingeteilt. Je nach Marktlage stellt ein Rechenmodell die Zusammensetzung der einzelnen Depots fest. Das Haus kündigte jüngst an, mit der Direktbank ING Diba zu kooperieren.

Reine Nervensache
Um den Vergleich mit der aktiven Konkurrenz herzustellen, weist Scalable seine Portfolios je nach Risiko künftig den drei Morningstar-Kategorien "Global Cautions", "Global Moderate" sowie "Global Aggressive" zu. Diese umfassen weltweit investierende, auf Euro lautende und in Europa zum Vertrieb zugelassene Mischfonds. Die drei Barometer spiegeln insgesamt die Entwicklung von rund 5.000 Fonds wider.

Im dritten Quartal hätten fast alle Anlagestrategien ihren Vergleichsindex übertroffen, heißt es in dem Newsletter. Seit Anfang 2016 habe die Wertentwicklung der Depots aber in etwa auf dem Niveau des jeweiligen Vergleichsindex oder leicht darunter gelegen. Dabei hätten die Morningstar-Indizes jedoch stärkere Kursrückschläge verzeichnet. So sei etwa Anfang 2016 die Morningstar-Kategorie "Global Aggressive" um rund zehn Prozent eingebrochen, heißt es weiter. Die risikoreichste Strategie von Scalable habe dagegen nur einen halb so starken Rückgang verbucht. (ert)