Viele Aktieninvestoren orientieren sich bei ihren Anlageentscheidungen an Prognosen und Kurszielen. Das ist nicht immer eine gute Entscheidung, warnen Experten der Schoellerbank. "Oft werden die strategischen Beweggründe der Analysten und auch die Quellen selbst nicht hinterfragt", kritisieren sie. In der Hoffnung auf schnelle Kursgewinne gehen Anleger mitunter wenig fundierten Vorhersagen auf den Leim.

Grundsätzlich kann man Aktien entweder fundamental oder technisch beurteilen. "Idealerweise werden beide Methoden kombiniert", heißt es von der Schoellerbank. Maßgeblich sollte aber der fundamentale Analyseansatz sein. Während sich die technische Analyse auf die Deutung von Chartbildern und Kursformationen fokussiert, bewertet die Fundamentalanalyse betriebswirtschaftliche Daten und das geschäftliche Branchenumfeld von Unternehmen. Am Ende hat man idealerweise den fairen Wert einer Aktie ermittelt.

Kauf- und Verkaufsempfehlungen richtig lesen
Für Privatanleger ist es ein Muss, sich mit Unternehmen, in die sie investieren wollen, intensiv zu befassen, sagen die Experten des Vermögensverwalters. Das klappt nicht ohne Zahlenmaterial wie die Gewinn-und-Verlust-Rechnung und die Bilanz. Nur damit sind fundierte Schlüsse möglich. "Für langfristige Investoren sind nicht wechselnde Trends entscheidend, sondern wie gut ein Unternehmen fundamental aufgestellt ist", so die Schoellerbank-Experten.

Anleger sollten sich nicht auf Kursziele oder Beurteilungen wie "Buy", "Hold" oder "Sell" verlassen. Unter Analysten bedeutet "Kaufen" nur, dass erwartet wird, dass sich das Unternehmen besser entwickelt als der Gesamtmarkt. Tendiert der breite Markt schwach, drückt das oft auch auf einzelne, gut beurteilte Aktien. Hinzu kommt, dass solche Empfehlungen meist auf sechs bis zwölf Monate begrenzt sind. "Sich nur auf die Empfehlungen und das Kursziel zu verlassen ist wie ein Glücksspiel im Casino", so die Schoellerbank-Profis. (fp)