Die Folgen der Inflation sorgen im Geschäft der meisten Finanzberater für tiefe Einschnitte. Diesen Schluss lässt eine Umfrage von FONDS professionell ONLINE zu, an der sich in den vergangenen zweieinhalb Wochen 420 Anlageberater, Versicherungsvermittler und andere Finanzprofis aus Deutschland und Österreich beteiligt haben.

Fast 60 Prozent der Befragten geben zu Protokoll, dass ihre Kunden angesichts der hohen Inflation gezwungen sind, Sparverträge einzustellen oder Geld abzuziehen (siehe Grafik). Ein knappes Viertel der Teilnehmer berichtet, dass sich die Mandanten zumindest mit neuen Abschlüssen zurückhalten. Nicht einmal jeder Fünfte nimmt keine signifikante Änderung wahr oder profitiert sogar, weil die Kunden ihr Vermögen mit zusätzlichen Sachwertinvestments vor der Teuerung schützen wollen.

Die Umfrage erhebt nicht den Anspruch, repräsentativ zu sein, darf angesichts der Zahl von 420 Teilnehmern aber als gutes Stimmungsbild gelten. Die erzwungene Sparsamkeit der Kunden kommt für den Finanzvertrieb zur Unzeit: Die Kursverluste an den Börsen und die drohende Rezession belasten das Geschäft ohnehin. Ziehen die Kunden nun sogar bereits investiertes Geld ab, hinterlässt das tiefe Spuren in der Buchhaltung. (bm)