Für die Banken ist es nicht mehr so einfach wie noch vor 20 Jahren, geeigneten Nachwuchs zu rekrutieren. So blieben beispielsweise in den Jahren 2020 bis 2022 bei den hiesigen Sparkassen jeweils fast zehn Prozent der Ausbildungsplätze frei, berichtet der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Um dennoch junge Menschen für eine klassische Lehre zu motivieren, gehen einige Banken neue Wege.

Insbesondere die größte deutsche Sparkasse, die Hamburger Sparkasse (Haspa), möchte die Situation nicht hinnehmen. Da rund die Hälfte der Bewerber für einen Ausbildungsplatz von außerhalb kommt und bezahlbarer Wohnraum in deutschen Wirtschaftsmetropolen bekanntlich besonders knapp ist, investiert das Institut neuerdings in Steine. "Wir bauen insgesamt 70 Apartments für zusammen 140 Azubis und Studierende in begehrter Wohnlage in Hamburg-Altona", sagt Haspa-Vorstandschef Harald Vogelsang. "Im Februar war Richtfest, im Sommer können die ersten Azubis und dual Studierenden einziehen."

Die Mieter zahlen nur 235 Euro zuzüglich Nebenkosten
Das Mietniveau der Azubi-Apartments "Young Urban Living by Haspa" richtet sich für die nächsten 30 Jahre nach den Vorgaben der Hamburgischen Investitions- und Förderbank für geförderten Wohnraum. Aktuell sind das 235 Euro zuzüglich Nebenkosten pro Mieter. "Plätze, die wir nicht für unsere eigenen Azubis benötigen, stellen wir gern anderen Unternehmen zur Verfügung. Auch hier ist das Interesse sehr groß", berichtet Vogelsang. "Wir haben die Zahl der Auszubildenden pro Jahrgang zuletzt von 90 auf 150 erhöht und werden noch weiter aufstocken. Denn wir brauchen junge Talente." Die Haspa wolle sie dabei unterstützen, dass sie es sich auch leisten können, nach Hamburg zu ziehen. (mh/bm)


Einen ausführlichen Artikel über das Vorhaben der Haspa und ähnliche Pläne anderer Banken lesen Sie in FONDS professionell 1/2024 ab Seite 416 oder hier im E-Magazin (Anmeldung erforderlich).