Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hat untersucht, wie stark Kapitalanleger unterschiedlichen Nachhaltigkeits-Siegeln vertrauen und wo sie Verbesserungen erwarten. Dabei zeigt sich: Die meisten Befragten vertrauen einem unabhängig vergebenen Siegel deutlich mehr als einem Label, für das der Anbieter bezahlt. 

Eine relative Mehrheit von 38 Prozent gab an, einer unabhängigen Beurteilung mehr Glauben zu schenken. Jeweils ein Fünftel der Befragten hält beide Formen gleichermaßen für vertrauenswürdig beziehungsweise keine von beiden. Für ein käuflich erworbenes Label sprechen sich lediglich neun Prozent der Umfrageteilnehmer aus.

Große Unterschiede zeigten sich zwischen den einzelnen Altersgruppen. Jüngere haben weit weniger Bedenken, wenn der Anstoß für die Beurteilung vom Unternehmen selbst ausgeht und dieses ein Rating-Unternehmen oder eine andere Stelle mit der Einschätzung beauftragt. 21 Prozent der 18- bis 29-Jährigen und noch 14 Prozent der 30- bis 39-Jährigen finden auch bezahlte Siegel vertrauenswürdig.

Mehrheit wünscht sich mehr Aufklärung zu Siegeln
"Während in der Frage der Vertrauenswürdigkeit sich ein durchaus gespaltenes Meinungsbild abzeichnet, gibt es eine erkennbare Mehrheit, die mehr Informationen zu den anzutreffenden Nachhaltigkeits-Siegeln und -Labels erwartet", sagt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. So hätten sich 64 Prozent der Befragten während der Entscheidungsfindung für ihre letzte Investition mehr Aufklärung darüber gewünscht. 

DIA-Sprecher Morgenstern sieht in der Umfrage frühere Erhebungen zur Nachhaltigkeit von Kapitalanlagen bestätigt. "Der Informationsbedarf unter den privaten Investoren ist erheblich. Er wird zusätzlich durch die Unübersichtlichkeit und Vielfalt unterschiedlichster Siegel, Ratings und Klassifizierungen verstärkt", so Morgenstern. (jh)