Die Deutsche Bank muss die Kosten weiter senken. Dabei sind Einsparungen im Umfang von bis zu 1,9 Milliarden Euro im laufenden Jahr möglich –  größtenteils durch einen Einstellungsstopp, schreiben die Analysten von JP Morgan Chase in einer am Montag in London veröffentlichten Studie.

Die Deutsche Bank könnte ihre Sparziele bei Vorlage der Zahlen für das erste Quartal im April aktualisieren, um bei Investoren in einem Umfeld schwacher Ertragsentwicklung wieder Vertrauen aufzubauen, schrieben die Analysten weiter. Sie belassen die Einstufung der Deutsche-Bank-Aktie vorerst auf "Übergewichten", da die Quartalszahlen auf Fortschritte bei den Einsparungen deuten könnten.

"Haben dem Management zuviel zugetraut"
Deutsche-Bank-Co-CEO John Cryan, der im Juli die Nachfolge von Anshu Jain angetreten hat, baut 9.000 Stellen ab. Ebenfalls in der Umsetzung ist die Neuaufstellung der IT-Systeme mit dem Ziel, die Ertragslage zu verbessern. Erschwert werden die Anstrengungen von einem weltweiten Abschwung an den Märkten. Niedrigere Energiepreise und Sorgen hinsichtlich eines langsameren Wirtschaftswachstums belasten die Erträge im Investmentbanking.

"Wir haben dem Management auf Basis ihrer Aussagen zur Kostendisziplin zuviel zugetraut", schrieben Kian Abouhossein und Amit Ranjan kleinklaut in dem Bericht. Nun wolle man endlich taten auf die reichlich gemachten Anlündigungen sehen. Bislang habe sich die Einstufung mit "Übergewichten" im laufenden Jahr als falsch erwiesen, schrieben sie weiter.

Im BI Global Investment Banks Competitive Peers Index ist die Aktie der Deutschen Bank seit Jahresbeginn um rund 37 Prozent eingebrochen; lediglich die Aktie von Credit Suisse hat im gleichen Zeitraum mehr verloren und um etwa 39 Prozent nachgegeben – jeweils auf Basis der Lokalwährung –, zeigen Bloomberg-Daten. Am Montag waren die Aktien beider Banken nach schwachem Auftakt gesucht und rückten um jeweils etwa zwei Prozent vor. (mb/Bloomberg)