Viele Bürger (47%) sind unzufrieden mit ihrer finanziellen Absicherung fürs Alter. Besonders hoch ist die Unzufriedenheit unter Frauen (54%). Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Umfrage unter knapp 4.300 Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland. Demnach sind drei Viertel der Befragten (72%) besorgt, dass die gesetzliche Rente im Alter nicht ausreicht, und zwei Drittel (63%) befürchten, ihren Lebensstandard im Alter deutlich reduzieren zu müssen, wie die Deka mitteilt. Das Wertpapierhaus der Sparkassen hatte die Umfrage initiiert.

Aber obwohl zwei Drittel der Befragten (67%) angeben, privat für den Ruhestand vorzusorgen, verharrt die Menge derer, die hierfür Wertpapiere nutzen, seit Jahren auf einem niedrigen Niveau (2024: 34%, 2023 und 2022: je 29%). "Chancenreichere Anlageklassen wie Wertpapiere beteiligen Menschen am Erfolg der Wirtschaft und können so wesentlich zur Sicherung des Lebensstandards im Alter beitragen. Langfristig ertragreiches Wertpapiersparen stabilisiert auf diese Weise auch das Rentensystem”, kommentiert Elmar Gaugenrieder, Experte für private Vorsorge und Vermögensaufbau bei der Deka.

Geringverdiener sorgen noch weniger vor
Insbesondere Befragte mit einem geringen Einkommen sorgen selten zusätzlich fürs Alter vor. Während 74 Prozent aller Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 2.500 und 4.000 Euro angeben, zusätzliche Rücklagen fürs Alter zu bilden, liegt der Anteil der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen geringer als 1.500 Euro bei 38 Prozent. Einkommensschwache Befragte investieren dabei außerdem seltener in Wertpapiere – 13 gegenüber 35 Prozent. 

Die Umfrage ergab ferner, dass die Hälfte der Befragten (50%) das Thema private Altersvorsorge für zu komplex hält und sich dem Thema nur widerwillig widmet (56%). 20 Prozent beziehungsweise 27 Prozent der Befragten geben an, Fonds- oder ETF-Sparpläne nicht zu kennen. "Dabei sind Wertpapiersparpläne oft die einzige Möglichkeit für Kundinnen und Kunden mit kleinem Budget, in Wertpapiere zu investieren und langfristig chancenreich Vermögen aufzubauen", erklärt Gaugenrieder. 

Wissen führt nicht zu Umsetzung
Das bloße Wissen um diese Möglichkeiten resultiere jedoch nicht automatisch in einer Nutzung. 29 Prozent beziehungsweise 25 Prozent der Befragten kennen Fonds- oder ETF-Sparpläne zwar, können sich allerdings nicht vorstellen, zu investieren. "Häufig müssen Kundinnen und Kunden erst von der Notwendigkeit eines Vermögensaufbaus überzeugt und an den Kapitalmarkt herangeführt werden", ergänzt der Deka-Experte.

Die Befragten sind dabei der Ansicht, dass diese Aufgabe eine Beraterin oder ein Berater wahrnehmen sollte. 61 Prozent der Sparerinnen und Sparer möchten beraten werden und in einem Beratungsgespräch zum Beispiel ihre aktuellen Geldanlagen überprüfen und über ihre finanziellen Ziele und Wünsche sprechen. 37 Prozent haben mindestens einmal in den vergangenen zwei Jahren eine Beratung in Anspruch genommen. (fp)