Trotz der Marktturbulenzen konnten im Jahr 2022 thematisch ausgerichtete, börsengehandelte Indexfonds (ETFs) nach wie vor frisches Geld anziehen. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Analysen, eine von dem Anbieter Wisdom-Tree, die andere von Rize ETF. Wisdom-Tree zufolge flossen in Europa im vergangenen Jahr unter dem Strich 3,9 Milliarden US-Dollar in Themen-ETFs, Rize-ETF zufolge waren es sogar 5,5 Milliarden US-Dollar. Beide Anbieter nutzen eine eigene Klassifizierungsmethode für das Feld, was die unterschiedlichen Angaben erklären kann.

Dementsprechend kommen die beiden Auswertungen auch zu etwas unterschiedlichen Ergebnissen dazu, welche Felder das meiste Geld auf sich zogen. Einig sind sich beide Studien beim Top-Platzierten: ETFs zum Thema "Saubere Energie" rangierten demzufolge an der Spitze beim Nettomittelaufkommen. Nach Angaben von Wisdom-Tree rangiert darauf Cybersicherheit, gefolgt von Geschlechtergleichstellung auf Rang drei sowie Landwirtschaft auf Platz vier. Halbleiter stehen auf Rang fünf.

Anbieter bringen Neuheiten auf den Markt
Bei Rize-ETF rangiert dagegen Infrastruktur auf dem zweiten Platz, erst dann folgt Cybersicherheit auf dem dritten Platz. Auf Rang viert steht das Thema Nahrungsmittel und Landwirtschaft und erst auf dem fünften Platz Geschlechtergleichstellung. Die Rize-ETF-Autoren weisen zudem darauf hin, dass beim letztgenannten Thema die Zuflüsse hauptsächlich auf die Investition eines einzelnen Großinvestors in einen einzigen ETF zurückzuführen seien. Ein relevanter Trend lasse sich daraus also nicht ablesen, schränken sie ein.

Dem schwachen Finanzmarktumfeld zum Trotz erreichte zudem die Zahl der Neuauflagen bei thematischen ETFs in Europa ein neues Hoch. Wisdom-Tree zählte 62 Neuemissionen thematischer ETFs, 2021 waren es nur 45 und 2020 lediglich 22. Bei aktiv gelenkten, thematischen Fonds zählten die Wisdom-Tree-Autoren 106 Neuauflagen im Jahr 2022. Dies ist weniger als im Vorjahr, als noch 137 neue aktive gesteuerte Themenfonds aufgelegt wurden. (ert)