Menschen mit großem Vermögen investierten inmitten der Börsenturbulenzen rund um die Ausbreitung des Coronavirus im März 2020 weiterhin in Aktien. Bei vergangenen Marktverwerfungen hatten die Reichen der Welt hingegen ihr Geld abgezogen und in sichere Anlagen wie Anleihen, Geldmarktpapiere oder Bargeld und Immobilien umgeschichtet. Dies zeigt der "World Wealth Report 2021" der Beratungsgesellschaft Capgemini.

Demnach trachten die Wohlhabenden in Krisenzeiten üblicherweise danach, ihr Vermögen zu wahren. So schichteten die Reichen etwa beim Platzen der Technologie-Blase 2002 oder im Zuge der Finanzkrise 2008 in sichere Häfen um. Im Corona-Crash tasteten sie im Schnitt die Aufteilung nach Anlageklassen aber nicht an. Die Studie ist das 25. Jahr in Folge erschienen und beleuchtet die Entwicklungen rund um die sogenannten High Net Worth Individuals (HNWI). Dazu zählt Capgemini Menschen mit einem investierbaren Vermögen von einer Million US-Dollar aufwärts.

Nordamerika holt Asien-Pazifik wieder ein
Ein Grund für die Gelassenheit der Vermögenden könnte die kurze Dauer des Börsentiefs gewesen sein, mutmaßen die Autoren. Denn bereits im April setzten die Aktienmärkte zur Erholungsrallye an. Die starken Kursgewinne, insbesondere bei Technologieaktien, führten zu einer weiteren Besonderheit: Die Summe des Vermögens der nordamerikanischen HNWIs war wieder größer als das der Wohlhabenden des Asien-Pazifik-Raums. Die neuen Reichen aus Asien hatten 2015 mit ihrem Vermögen ihre amerikanischen Pendants überholt. Europas Begüterte rangieren hingegen seit 2009 auf Rang drei – mit wachsendem Abstand. (ert)