Im Neugeschäft mit Baufinanzierungen läuft es für deutsche Banken wegen relativ hoher Kreditzinsen und Baukosten aktuell nicht gut. Das ficht die Targobank offenbar nicht an: Die Tochtergesellschaft der französischen Bank Crédit Mutuel Alliance Fédérale plant für das Jahr 2026 den Einstieg in die Baufinanzierung, schreibt das "Handelsblatt". 

"Die Baufinanzierung muss ein Teil unseres Angebots sein. Denn wir wollen den gesamten Lebenszyklus unserer Kunden begleiten. Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung ist bei vielen Kunden die größte Anschaffung im Leben", sagte Targobank-Chefin Isabelle Chevelard im Gespräch mit der Wirtschaftszeitung. Um das Projekt zu stemmen, hat die Bank nach ihren Angaben 80 Fachkräfte von Konkurrenzinstituten abgeworben. Zusätzlich sind interne Weiterbildungen geplant.

Nachfrage nach Wohnraum und Finanzierungen langfristig gut
Die Französin ist sich des Risikos durchaus bewusst, wie sie der Zeitung sagte: "Die Baufinanzierung im aktuellen Zinsumfeld ist schwierig. Wir sind vorsichtig und wollen keine Risiken eingehen. Doch das Geschäft ist zyklisch. Sobald die Notenbanken die Leitzinsen senken, wird sich die Baufinanzierung wieder erholen." Tatsächlich mehren sich die Zeichen für eine Erholung. Die Beratungsgesellschaft PWC etwa stellt in einer aktuellen Studie fest, dass die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen sei.

Diese Einschätzung teilen nicht alle Marktakteure. Santander Deutschland etwa stellt laut "Handelsblatt" das Neugeschäft mit Baufinanzierungen im Rahmen einer internen Umstrukturierung vollständig ein. Künftig werde nur noch der Bestand an Baukrediten weitergeführt, sagte die Bank der "Rheinischen Post" Mitte April. (jb)