Bereits seit August ist das Vermittlerregister des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) im Internet infolge einer Cyberattacke lahmgelegt – und wird es auch noch bis zum Jahreswechsel bleiben. Erst ab dem 1. Januar soll es wieder möglich sein, Online-Abrufe und -Recherche in dem Register zu machen. Das geht aus einem Frage-Antwort-Katalog (FAQ) hervor, den der DIHK zuletzt am 28. Oktober aktualisierte.

Dort hat der DIHK auch einen Zeitplan für die Wiederinbetriebnahme des Registers genannt: Demnach wird die "Pflegeanwendung" am 14. November wieder für Versicherungsunternehmen bereitgestellt. Mit anderen Worten: Die Versicherer können wieder Vermittler registrieren oder abmelden. Die Assekuranz hat ferner zur Abarbeitung des durch den IT-Ausfall aufgelaufenen Aktualisierungsbedarfs des Registers vier Wochen Zeit.

"Extrem professioneller Angriff"
Was genau Hintergrund und Intention des Hackerangriffs waren, ist nicht bekannt. Die IHK Bodensee-Oberschwaben berichtete aber Anfang September, dass der Angriff nach Analyse der IT-Forensik von langer Hand vorbereitet worden war. Die von den Hackern eingesetzten Werkzeuge zur Manipulation seien hochentwickelt. "Bei der Cyber-Attacke auf die IHK-Organisation handelt es sich um einen extrem professionellen Angriff", zitiert die IHK Christoph Hebbecker, Staatsanwalt bei der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen in Köln.

Zugleich warnt der IHK-Dachverband vor Trittbrettfahrern, die mittels "Phishing, Social-Engineering und anderen Versuchen" die aktuelle Lage ausnutzen könnten. Mitgliedsunternehmen sollten daher wachsam im Umgang mit vermeintlichen E-Mails der IHK sein und sich notfalls per Telefon rückversichern. Knapp 60 der 79 Industrie- und Handelskammern sind inzwischen wieder per E-Mail zu erreichen, die übrigen telefonisch oder per Fax. (jb)