Die Sparkassen haben wieder mehr Berufseinsteiger gewinnen können. Die rund 350 öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute haben in diesem Jahr 5.010 Auszubildende neu eingestellt, vor allem angehende Bankkaufleute. Das sind gut 14 Prozent mehr als 2022. Zugleich sank der Anteil der unbesetzten Stellen auf 2,8 Prozent. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). In den drei Jahren zuvor waren acht bis neun Prozent der Ausbildungsplätze frei geblieben. Dem DSGV zufolge hatten sich 2023 aber auch wieder mehr junge Menschen bei den Sparkassen beworben. 

Andere deutsche Geldinstitute haben dagegen Probleme bei der Nachwuchsgewinnung. Bei der Deutschen Bank blieben dieses Jahr beispielsweise rund 20 Prozent der gut 700 angebotenen Stellen unbesetzt. Bei der Commerzbank waren zum August knapp vier Prozent der 500 Stellen nicht besetzt. Sie hatten aber deutlich mehr Stellen als ein Jahr zuvor ausgeschrieben. Auch Versicherer konnten nicht für alle Ausbildungsplätze junge Leute finden.

Unschlagbares Argument der Sparkassen: Wohnraum
Ein Grund für die steigende Azubi-Zahl dürfte die Kreativität einiger Sparkassen sein. So versucht die Hamburger Sparkasse Nachwuchskräfte mit günstigem Wohnraum in die Hansestadt zu locken. Sie baut derzeit ein eigenes Wohnheim für diese, das zum kommenden Sommer fertig sein soll. "Mehr als die Hälfte unserer Azubis kommt nicht aus Hamburg. Dementsprechend groß ist der Bedarf an günstigen und gut angebundenen Wohnungen in attraktiver Nachbarschaft", erklärte die größte deutsche Sparkasse gegenüber der Wirtschaftszeitung.

Andere Sparkassen erwägen ebenfalls, Nachwuchskräften Wohnungen anzubieten, etwa die Frankfurter Sparkasse und die Mittelbrandenburgische Sparkasse aus Potsdam, so das "Handelsblatt".  Die Sparkasse Pforzheim Calw, die ebenfalls zu den zehn größten Sparkassen gehört, unterstütze bei Bedarf punktuell bei der Wohnungssuche, "oder wir bieten eigenen Wohnraum zur Miete an", wie ihr Vorstandschef Hans Neuweiler der Zeitung sagte. Bei der Stadtsparkasse München können sich unter anderem Auszubildende für eine Betriebswohnung bewerben. (jb)