Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) werden auch 2019 zu den Absatzschlagern in Europa zählen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des auf die Fondsbranche spezialisierten Analysehauses Cerulli Associates. Sowohl institutionelle Investoren als auch Privatanleger haben trotz der Turbulenzen an den Börsen in den vergangenen Monaten ETFs im Depot belassen, beobachten die Experten. Zwar hätten die Indexfolger beim Mittelaufkommen einen Dämpfer kassiert, aber im Großen und Ganzen sei 2018 kein Geld aus dieser Produktgattung geflossen.

"Wir glauben, dass ETFs in Europa eine neue Stufe in ihrer Entwicklung erreichen. Sie beweisen, dass sie das Vehikel der ersten Wahl sind, auch wenn Investoren ihre Portfolios defensiver aufstellen", sagt André Schnurrenberger, Europa-Geschäftsführer bei Cerulli. Im Zuge des sich eintrübenden Marktumfelds waren immer wieder Stimmen laut geworden, die eine Rückkehr des aktiven Managements prophezeiten. Passive Produkte würden bei einem Börseneinbruch ihren Reiz verlieren und insbesondere bei Privatanlegern zu Enttäuschungen führen, argumentierte dieses Lager. Demgegenüber könnten aktive Fondsmanager unter Beweis stellen, wie gut sie in der Lage sind, durch schwieriges Terrain zu navigieren.

Geringe Kosten als schlagendes Argument
Doch tatsächlich halten Investoren an Indexfolgern fest – zumindest was Kerninvestments angeht. Hier würden die Anleger keine großen Änderungen vornehmen, meint Schnurrenberger. Die günstigen Kosten seien nach wie vor der ausschlaggebende Beweggrund für die Wahl von passiven Produkten.

In Randmärkten hingegen würden Investoren mitunter erwägen, von ETFs in aktive Fonds umzuschichten. "Doch aktive Manager müssen erst die Skepsis überwinden, den der ganze Berg an Studien aufgebaut hat, die zeigen, dass sie ihre Vergleichsbarometer nicht schlagen", führt der Analyst weiter aus. Einige Produkte auf Nischenmärkte hätten allerdings tatsächlich schon Rückschläge erlitten, etwa Indexfolger auf asiatische oder osteuropäische Börsen. (ert)