Der Fondsanbieter UBS Global Asset Management sieht der Entwicklung der Aktienmärkte in den Schwellenländern 2015 optimistisch entgegen. "Die niedrigeren Ölpreise sollten das Wirtschaftswachstum in vielen Emerging Markets antreiben", sagt Fondsmanager Stephen Derkash. Er sieht allerdings eine zweigeteilte Entwicklung: "In den asiatischen Wachstumsnationen dürften die gesunkenen Kosten für Energie die Konjunktur beleben." Demgegenüber könnten Rohstoffexporteure wie Brasilien und Russland weitere Rückschläge erleiden.

Die Schwellenländer bekamen die Turbulenzen an den Rohstoffmärkten vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2014 zu spüren. Zusätzlich belasteten politische Unsicherheiten wie die Sanktionen gegen Russland und die Präsidentenwahlen in Brasilien die Performance. Indien, die Philippinen und Thailand verbuchten allerdings deutliche Gewinne. Im Nebenwerte-Index Emerging Markets Small Cap legten diese Märkte im vergangenen Jahr um 56, 29 und 27 Prozent zu. "Bei allen drei Staaten handelt es sich um Netto-Rohölimporteure", erklärt Derkash. "Indische Unternehmen profitierten außerdem von möglichen Strukturreformen der neuen Regierung."

Doppelte Bedrohung für Brasilien.
Nach Ansicht des Fondsmanagers bietet die Fernostregion auch 2015 bessere Chancen als die rohstofflastigen Schwellenländer anderer Kontinente. "Wir bleiben daher übergewichtet in Asien und untergewichtet in Lateinamerika sowie in den Schwellenländern Europas beziehungsweise dem Mittleren Osten." Derkash geht davon aus, dass die Rohstoffpreise im laufenden Jahr weiter sinken werden. Zudem erwartet er, dass möglicherweise steigende Zinsen in den USA vor allem Brasilien gefährlich werden könnten. Der Einfluss der US-Renditen auf die Gesamtheit der Schwellenländer werde hingegen überschätzt: "Im Fall einer Zinsanhebung könnten sich die Emerging Markets besser entwickeln als viele Investoren erwarten, da die Folgen in den Kursen bereits größtenteils enthalten sind." Schwellenländeraktien seien zudem sehr günstig bewertet. (fp)