Der Ex-UBS-Banker Kweku Adoboli ist für einen der größten Finanzskandale Großbritanniens verantwortlich. Vergangene Woche ist er vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden, meldet die Zeitung "Financial Times". Der Händler hatte einen Verlust in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar aufgetürmt. Ein britisches Gericht hatte ihn Ende 2012 wegen Betrugs zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Der in Großbritannien aufgewachsene Ghanaer hatte im Londoner Handelsraum unter anderem betrügerische Geschäfte mit Indexfutures abgewickelt. Adoboli beteuerte, dass er stets das Wohl der Bank im Blick hatte. Zudem hätten seine Vorgesetzten die Geschäfte stillschweigend gedeckt. Der 35-Jährige wird wohl nicht mehr in der Finanzindustrie arbeiten dürfen. Die britischen Aufsichtsbehörden wollen ein Berufsverbot erwirken. 

Vorbilder für die Karriere
Doch Adoboli hat Vorbilder für seine weitere berufliche Karriere. Nick Leeson hatte der Barings Bank in den 1990ern einen Verlust von 830 Millionen Pfund verursacht, was letztlich zum Zusammenbruch des traditionsreichen Geldhauses führte. Leeson hält heute Vorträge und arbeitet in einer Finanzierungsberatung in Irland.

Auch der französische Skandalhändler Jérôme Kerviel hält heute Vorträge. Er hatte dem französischen Institut Société Générale einen Verlust von 4,9 Milliarden Euro eingebrockt. Der Händler war im September vergangenen Jahres unter Auflagen aus dem Gefängnis entlassen worden. (ert)