Langsam rollt die fast 80 Tonnen schwere Boeing 737 auf die Startbahn. Drinnen freuen sich 180 Menschen auf ihren Urlaub am Mittelmeer. Vorne im Cockpit beginnen die Piloten mit den letzten Vorbereitungen für den Start. Der eine nimmt eine Checkliste zur Hand und liest sie Punkt für Punkt vor. Der andere Pilot stellt die Instrumente danach ein und macht das Flugzeug startbereit. Auch wenn beide die Handgriffe schon tausendmal vollzogen – jedes Mal gleicht die Cockpit-Crew ihre Schritte gegenseitig und mit der Prüfliste ab.

Was wie eine lästige, gar überflüssige Pflichtübung wirkt, ist ein wichtiger Baustein, der das Fliegen sehr viel sicherer gemacht hat. Standardisierte Verfahren und die stetige Kontrolle aller Schritte merzen menschliche Fehlleistungen aus. Wichtige Bauteile stecken gleich doppelt oder gar dreifach in einem modernen Verkehrsflugzeug. Zuletzt werden Fehler konsequent aufgedeckt und analysiert. Die Erkenntnisse daraus fließen in Technik und Abläufe ein und verbessern diese. So hat diese Prozesse hat die Luftfahrt die Sicherheitsstatistik enorm verbessert.

Risiken genau kalkulieren
Verfahren zur Fehleranalyse und Risikobegrenzung lassen sich aus dem Fliegen auch in andere Branchen übertragen. Was Portfoliomanager von Piloten lernen können, erläutert Manfred Müller, Leiter der Flugsicherheitsforschung der Lufthansa, am Mittwoch, 24. Januar, ab 12 Uhr auf dem FONDS professionell KONGRESS 2018 in Mannheim. Der Experte verrät, wie die Ausbildung der Crews abläuft und welche Rolle das Sicherheitsmanagement im Alltag von Piloten spielt. Darüber hinaus beschreibt Müller auf Einladung von Fidelity International, wie Finanzprofis mit Risiken umgehen können und aus Fehlern lernen können.

Wie man Risiken begrenzt und dennoch zu seinem (Anlage-)Ziel kommt, erklärt Rallye-Ikone Jutta Kleinschmidt auf Einladung von Legg Mason Global Asset Mangement am 24. Januar ab 14.55 Uhr auf dem FONDS professionell KONGRESS. Sie ist die erste Frau, die das legendäre Rennen Paris-Dakar gewann. Motorsport und Investments haben eine gewisse Ähnlichkeit. In beiden Fällen geht es darum, in einem nur teilweise bekannten und einsehbarem Umfeld auf dem besten und schnellsten Weg sein Ziel zu erreichen – ohne dabei aber in ein Hindernis zu geraten: Sei es eine Sanddüne, ein Fluss oder ein massiver Anstieg der Zinsen. Dafür müssen die Protagonisten beider Professionen die Risiken kennen und genau kalkulieren. Nur bei Motorschäden respektive Markt-Crashs kann man kaum etwas machen – sondern nur mit Anstand aussteigen oder warten bis Hilfe kommt: von Mechanikern oder einer erneuten Hausse.

Langen Atem antrainieren
Fürs Warten benötigen Anleger aber einen langen Atem. Wie es gelingt, sich und seinen Kunden diese Ausdauer anzutrainieren, verrät Joey Kelly auf dem FONDS professionell KONGRESS 2018, und zwar am 25. Januar um 9.00 Uhr auf Einladung von Alliance Bernstein. Das Mitglied der legendären Folk-Pop-Gruppe "Kelly Family" hat sich mit Disziplin, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit eine zweite Karriere als Ausdauersportler aufgebaut. Kelly absolvierte bisher 49 Marathons, 31 Ultra-Marathons, neun Wüstenläufe, dreimal das Radrennen "Race Across America" von der West- zur Ostküste der USA, zehn Wüsten-Ultra-Läufe sowie über 100 Halbmarathons, Kurzdistanz-Triathlons und Volksläufe. Bis heute hält er mit acht Ironman-Triathlons innerhalb eines Jahres einen Rekord.

Von einer anderen Expertin würde die Investmentbranche wie jede andere auch wahrscheinlich gerne lernen: Die Psychologin Julia Shaw hat nachgewiesen, dass sich Erinnerungen gezielt verändern lassen. Manch einer mag da in Versuchung geraten, erlittene Verluste vergessen zu machen. Ihr Vortrag am 24. Januar ab 15.20 Uhr über die neuesten Erkenntnisse aus Neurowissenschaft und Psychologie, dass Erinnerungen nicht fest gefügt sind, dürfte jedenfalls spannend werden. Sie spricht auf Einladung des Fondsanbieters Axa Investment Managers. (jb/ert)