Zwar lassen sich die meisten Bundesbürger im Straßenverkehr mittlerweile per Navi zum Ziel navigieren, bei der Geldanlage misstrauen sie aber dem Rat einer künstlichen Intelligenz (KI). Das ist ein Ergebnis der "Postbank Digitalstudie 2023", für die mehr als 3.000 Bundesbürger befragt wurden.

Kunden vertrauen ihrem Bankberater mehr als der KI  
Nur 13 Prozent der Umfrageteilnehmer könnten sich vorstellen, sich bei der Geldanlage durch eine KI beraten zu lassen, ohne dass ein menschlicher Berater involviert ist. Jüngere sind in dieser Hinsicht etwas offener. Jeder Vierte von ihnen kann sich vorstellen, KI-Beratung in Anspruch zu nehmen, wenn diese nur eine Vorauswahl trifft. Das sind elf Prozentpunkte mehr als bei den Älteren. Jeder fünfte Jüngere hält KI-Beratung sogar für neutraler und unabhängiger als menschliche Beratung, bei den Älteren sind es elf Prozent.

Bei Geldtransaktionen steigen immer mehr Menschen in Deutschland auf mobile Endgeräte wie Smartphone und Smartwatch (Mobile Payment) um oder zahlen kontaktlos mit ihrer Bank- oder Kreditkarte. Fast zwei Drittel nutzen aktuell mindestens eines dieser Bezahlverfahren. 2019 war es erst ein Drittel, 2016 ein Zehntel. Am häufigsten bezahlen Berliner mobil oder kontaktlos (77 Prozent), im Saarland sind es mit 57 Prozent am wenigsten.

Beim Bezahlen werden die Deutschen digitaler
Wer Mobile Payment nutzt, tut dies vor allem aus Bequemlichkeit. 56 Prozent der Befragten geben an, es sei einfacher und schneller, mit dem Handy als mit Bargeld zu bezahlen. 55 Prozent finden es praktisch, die Bankkarte nicht mitnehmen oder suchen zu müssen. "Wir erleben derzeit eine deutliche Verschiebung vom Bargeld hin zu digitalen Zahlungsmethoden", sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank. "Vor allem bei jungen Menschen sind diese sehr beliebt. Für Banken bedeutet das, kontinuierlich in innovative und komfortable Bezahllösungen zu investieren."

Die Menschen in Deutschland erledigen im Durchschnitt 42 Prozent ihrer Bankgeschäfte online über das Portal ihrer Bank. Banking-Apps (32 Prozent) und der Filialbesuch (20 Prozent) folgen dahinter. Ältere Befragte nutzen eher das Bankportal, während es bei den 18- bis 39-Jährigen eher die Apps sind. (jh)